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JF-Interview mit Maximilian Krauss: „Die linksextreme Szene wird aggressiver, weil ihr niemand Grenzen setzt“

JF-Interview mit Maximilian Krauss: „Die linksextreme Szene wird aggressiver, weil ihr niemand Grenzen setzt“

JF-Interview mit Maximilian Krauss: „Die linksextreme Szene wird aggressiver, weil ihr niemand Grenzen setzt“

Linksextreme. Maximilian Krauss im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT. Foto: FPÖ Wien / JF
Linksextreme. Maximilian Krauss im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT. Foto: FPÖ Wien / JF
Maximilian Krauss im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT. Foto: FPÖ Wien / JF
JF-Interview mit Maximilian Krauss
 

„Die linksextreme Szene wird aggressiver, weil ihr niemand Grenzen setzt“

Wiens FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss spricht in der JF über Wiens Bildungs- und Sicherheitskrise, explodierende Schulden, die Folgen der Massenzuwanderung – und warum das „Blindsein auf dem linken Auge“ zu immer mehr Gewalt führt.
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Zu Beginn des neuen Schuljahres hingen an vielen Wiener Schulen Klassenlisten mit den Namen der Schüler aus. Typisch österreichisch klangen dort die wenigsten. Nicht zuletzt an Volksschulen der österreichischen Hauptstadt sind einheimische Kinder eine extreme Minderheit. Für FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss sind das keine Einzelfälle, sondern bezeichnend für das Wiener Bildungssystem.

Herr Krauss, dieses Beispiel der Wiener Volksschulen zeigt deutlich, wie sich die Stadt verändert hat.

Maximilian Krauss: Ja, das ist sehr beispielhaft für viele Bezirke. Es gibt in Wien eigentlich keine einzelnen Brennpunktschulen mehr – Wien selbst ist zum Brennpunkt geworden. Vielleicht mit Ausnahmen im 13., 19. oder 1. Bezirk, im Bereich der Privatschulen. Das große Problem ist die deutsche Sprache.

Also kein subjektiver Eindruck?

Krauss: Nein. Auch die Zahlen sprechen dafür. In Wien sind wir bei den Schülern, die in die erste Klasse kommen, über 40 Prozent, beinahe 50 Prozent, die nicht einmal genug Deutsch können, um benotet zu werden. Das heißt: Die können nicht nicht perfekt Deutsch, die können nicht einmal mit leichten Schwächen Deutsch – die können gar nicht so weit Deutsch, daß sie dem Unterricht überhaupt folgen können. Und von denen ist wiederum über die Hälfte in Wien geboren.

Das zeigt, wie eklatant das Problem wirklich ist. Das sind also nicht Ukrainer, die neu gekommen sind, oder Syrer, die erst seit kurzem hier sind, sondern Menschen, die seit 2015 nach Wien gekommen sind – aus Syrien, Afghanistan, aus dem arabischen Raum –, deren Kinder längst im verpflichtenden Kindergarten waren, oft drei, vier oder fünf Jahre, weil er ja gratis ist. Und trotzdem können die Kinder nach dieser Zeit kein Deutsch, um dem Unterricht folgen zu können.

Das heißt, das System greift gar nicht?

Krauss: Genau. Das ist das Problem. Wir haben ja damals, in der Regierungsbeteiligung 2017/18, die Deutschförderklassen eingeführt. Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Aber die SPÖ hat das als rassistisch verteufelt, hat gesagt, das braucht man alles nicht, jeder soll einfach in die Schule kommen, egal ob er etwas versteht oder nicht. Wir haben damals versucht, auf Bundesebene einen Anfang zu machen. Jetzt müßte man aber noch einen deutlichen Schritt weitergehen. Man müßte ab dem dritten Lebensjahr Sprachstandsfeststellungen machen. Können die Kinder überhaupt ein bißchen Deutsch? Nicht perfekt, aber können sie „Hallo“, „Wie geht’s?“, „Danke“ sagen? Können sie eine altersgerechte Kommunikation führen? Wenn nicht, dann muß man das verpflichtend fördern – ab dem Kindergarten, verpflichtend.

In Österreich kämpfen Moslems gegen ein geplantes Verbot von Kopftüchern bei jungen Mädchen. Die zuständige Ministerin will hart bleiben. Symbolbild: picture alliance / epd-bild | Tim Wegner
Das islamische Kopftuch feiert einen Siegeszug durch Wiens Schulen. Symbolbild: picture alliance / epd-bild | Tim Wegner

Aber das kostet ja alles Geld. Und Wien steht ja ohnehin vor einem Rekordschuldenberg.

Krauss: Ja, das ist genau der Punkt. Wien hat mittlerweile über 19 Milliarden Euro Schulden. Allein im
letzten Jahr 3,8 Milliarden Neuverschuldung. Und das sind unfassbar hohe Zahlen. Wenn man das mit
den Kosten der Zuwanderung zusammenrechnet, sieht man, wo das herkommt. Es sind nicht nur die
700 Millionen Euro Mindestsicherung, die jedes Jahr an Asylanten ausgezahlt werden. Das sind auch
riesige Kosten im Gesundheitssystem, bei den Dolmetschern, im Bildungsbereich. Und das sind Lehrer, die man bräuchte, die man gar nicht mehr findet, weil viele sagen: Unter diesen Bedingungen, mit immer mehr Sprachproblemen, immer mehr Gewalt, unterrichten wir nicht mehr in Wien. Die gehen dann ins Burgenland oder nach Niederösterreich.

Der ganze Asylwahnsinn seit 2015 hat Wien in Wahrheit nicht nur finanziell, sondern auch gesellschaftlich ins Chaos gestürzt. Die seriös errechenbaren Kosten liegen bei mindestens 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Seit 2015 sind das 15 Milliarden Euro – genau dort, wo der Schuldenstand der Stadt Wien heute liegt.

Wien kann sich also kaum mehr selbst finanzieren?

Krauss: Nein. Wien kann sich am freien Markt praktisch nicht mehr finanzieren, sondern nur noch über die Bundesfinanzierungsagentur – also unter dem Schutzmantel der Republik. Am freien Markt ist Wien de facto pleite.

„Als ich in der Schule war, hätte niemand gewußt, was eine Gruppenvergealtigung überhaupt ist“

Es geht aber nicht nur ums Geld, sondern auch um Sicherheit. Gerade wurde ein Hamas-Waffenlager in Wien entdeckt.

Krauss: Ja, genau. Wien galt einmal als sicherste Großstadt Europas. Das ist sehr lange her. Die Delikte nehmen massiv zu, vor allem bei Verbrechen gegen Leib und Leben, also Raub, Mord, Vergewaltigung. Und eines ist überall gleich: Die Tätergruppen sind extrem überrepräsentiert durch gewisse Herkunftsländer. Ganz vorne sind immer Afghanen, Syrer, beim Drogenhandel sehr stark Nigerianer. Bei den ermittelten Tatverdächtigen sind wir in Wien bei über 50 Prozent Ausländer. Wenn man die Eingebürgerten dazurechnet, sind wir wahrscheinlich bei 75 bis 80 Prozent ohne originär österreichischen Hintergrund. Und das spiegelt sich auch in den Gefängnissen wider. Da hat man wirklich nicht mehr das Gefühl, in einem österreichischen Gefängnis zu sein.

Manche nennen das Übertreibung.

Krauss: Nein, das sind nackte Zahlen. Und was man auch sagen muß: Es gibt Deliktsgruppen, die wir
in Österreich früher gar nicht kannten. Gruppenvergewaltigungen zum Beispiel. Als ich in der Schule war, hätte niemand gewußt, was das überhaupt ist. Heute haben wir solche Fälle regelmäßig. In Deutschland sind es statistisch drei pro Tag. Und in Wien gab es zuletzt wieder einen Fall – ein
zwölfjähriges Mädchen, wo eine Gruppe von Syrern und Afghanen über Wochen Mißbrauch begangen hat, dokumentiert auf Videos. Und das Gericht hat die Täter dann freigesprochen. Das ist
unfaßbar.

Die Justizministerin reagierte darauf mit einer Kampagne.

Krauss: Ja, sie sagte, wir brauchen eine „Nur-Ja-heißt-Ja“-Kampagne. Das ist eine völlige Themenverfehlung. In dem Fall ging es um ein zwölfjähriges Kind. Ein Kind kann gar nicht „Ja“ sagen.
Eine Ministerin, die auf so ein Urteil so reagiert, ist ihres Amtes unwürdig.

Linksextreme Anschläge neben dem Wiener Rathaus

In Deutschland häufen sich linksextreme Anschläge auf AfD-Politiker. Auch in Österreich?

Krauss: Diese linksextremen Gewaltexzesse sind auch bei uns ein massives Problem, weil sie seit Jahren verharmlost werden. Von den Medien genauso wie von der sogenannten politischen Mitte. In Deutschland habe ich nicht gehört, daß SPD, Grüne oder die Linkspartei einmal klar gesagt hätten, daß diese Brandanschläge und Attacken auf AfD-Politiker etwas völlig Inakzeptables sind. Da brennen Häuser, Autos, es gibt körperliche Angriffe, und das wird einfach hingenommen. Und das setzt sich bei uns fort: Wir haben in Wien gerade zwei Anschläge auf ein Lokal hier im Rathausviertel gehabt.

Nur deshalb, weil dort FPÖ-Politiker verkehren. Politiker anderer Parteien übrigens genauso. Aber die
Antifa hat das Lokal im Internet öffentlich markiert und geschrieben: Das gehört jemandem, der FPÖ-
Politiker willkommen heißt. Und kurz danach gab es zwei Anschläge. Das Ganze spielt sich zehn Meter vom Wiener Rathaus entfernt ab. Und vom Bürgermeister Ludwig gibt es bis heute keine Verurteilung, keine Distanzierung, gar nichts.

Und wenn wir Freiheitlichen dann – zu Recht und übrigens in Übereinstimmung mit anderen Ländern
– das Verbot der Antifa fordern, wie es ja in Amerika umgesetzt wurde, in Ungarn, in den Niederlanden, dann gibt es eine Justizministerin in Österreich, die sagt: „Naja, die Antifa ist ja kein eingetragener Verein, also können wir sie auch nicht verbieten.“ Das ist natürlich schon eine vollkommen absurde Argumentation. Denn auch der Islamische Staat ist in Österreich kein eingetragener Verein und ist trotzdem verboten. Auch die RAF war kein Verein und ist verboten. Auch andere Gruppen, die von der Justiz als rechtsextremistisch eingestuft werden, sind verboten und sind auch keine eingetragenen Vereine.

Dieses Blindsein auf dem linken Auge führt dann eben zu einer Gewaltspirale, die sich immer weiter aufschaukelt. Und gerade im Fall der Antifa gibt es eine – auch in der jüngeren Vergangenheit – extrem gewalttätige Historie, die dieses Verbot mehr als rechtfertigen würde.

Leben FPÖ-Politiker gefährlich?

Krauss: Ich glaube, in Österreich noch nicht so wie in Deutschland, aber es gibt immer wieder Morddrohungen. Gegen Herbert Kickl, gegen Norbert Hofer. In Deutschland ist das noch extremer –
dort leben AfD-Politiker wirklich gefährlich. Aber es stimmt: Die linksextreme Szene wird aggressiver,
weil sie weiß, daß ihr kaum jemand Grenzen setzt.

Die ausgebrannten Autos nach dem Anschlag vor dem Haus von AfD-Fraktionsgeschäftsführer Bernd Baumann und das Büro des AfD-Abgeordneten Tobias Teich nach dem Anschlag von Anfang Oktober.
Linksextreme Anschläge häufen sich: Die ausgebrannten Autos nach dem Anschlag vor dem Haus von AfD-Fraktionsgeschäftsführer Bernd Baumann und das Büro des AfD-Abgeordneten Tobias Teich nach dem Anschlag von Anfang Oktober. Fotos: picture alliance/ ABBfoto & privat

Wenn man all das zusammennimmt – Bildung, Schulden, Sicherheit – kann Wien überhaupt noch umkehren?

Krauss: Ich glaube, man kann Korrekturen schaffen, aber man kann die Stadt nicht mehr in den Zustand von früher zurückversetzen. Es hat Zuwanderung gegeben, die funktioniert hat – aus Ungarn, Polen, aus dem ehemaligen Jugoslawien. Diese Menschen waren katholisch, arbeitsam, wertkonservativ. Die Integration hat gut funktioniert. Aber was seit 2015 passiert, ist etwas ganz anderes. Wir haben keine Integration, sondern Parallelgesellschaften. Und wenn man das nicht stoppt, wird Wien weiter abrutschen.

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Maximilian Krauss, geboren 1993 in Wien, ist Klubobmann der FPÖ im Wiener Landtag. Er wuchs im 6. Bezirk auf und maturierte am Marianum im 18. Bezirk. Nach einem Masterstudium in „Political Management“ am FH Campus Wien begann er seine politische Laufbahn als Referent im Rathausklub.

Seit 2015 ist Krauss Abgeordneter in Wien, war kurzzeitig Nationalratsabgeordneter und später Stadtrat. Von 2018 bis 2023 leitete er die Freiheitliche Jugend. Krauss ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Maximilian Krauss im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT. Foto: FPÖ Wien / JF
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