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Im Dienst für Deutschland

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Cato, Palmer, Exklusiv

Preußische Bescheidenheit ist wohl die hervorstechenste Charaktereigenschaft Gerd Schultze-Rhonhofs, der am 26. Mai seinen siebzigsten Geburtstag gefeiert hat. Keinen Zweifel, daß man es bei ihm mit einem Offizier alter Schule zu tun hat: diszipliniert, gradlinig und bereit, für seine Überzeugung bis zum Äußersten zu gehen.

Geboren wurde der Militär aus Leidenschaft 1939 in Weimar, 1947 floh die Familie aus der SBZ nach Kassel. Eigentlich wollte er Geologie studieren, doch 1959 entschloß er sich für die Offizierslaufbahn.

Es folgte eine steile Karriere: Von 1980 bis 1984 war er Lehrer an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Im Jahr darauf wurde er Kommandeur einer Panzergrenadierbrigade in Ahlen. Zur Zeit der deutschen Wiedervereinigung und der damit verbundenen Eingliederung ehemaliger NVA-Soldaten in die Bundeswehr war er Kommandeur der Panzertruppenschule in Munster, von 1991 bis 1994 folgte das Kommando der 3. Panzerdivision in Hamburg. Später wurde er Territorialer Befehlshaber für Niedersachsen und Bremen.

Das Jahr 1995 brachte für Schultze-Rhonhof die Wende. Zwei Ereignisse führten dazu, daß der Generalmajor seinem Unmut über die politische Führung und den Umgang mit der Armee in einer Rede Luft machte: die Verkürzung des Wehrdiensts auf zehn Monate und das Karlsruher „Soldaten sind Mörder“-Urteil. Als man ihm deshalb Illoyalität vorwarf, bat Schultze-Rhonhof 1996 um seine Entlassung.

Aus der Armee ausgeschieden, machte er 1997 in dem Buch „Warum noch tapfer sein?“ seine Gedanken über den Soldatenberuf öffentlich, was dem verdienten General bis heute Vortragsverbot in sämtlichen Kasernen der Bundeswehr einbrachte.

Für noch größeres Aufsehen sorgte jedoch 2003 sein zweites Buch. In „1939. Der Krieg der viele Väter hatte“ setzte sich Schultze-Rhonhof mit der Rolle Polens und der Alliierten in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg auseinander und attestierte ihnen eine Mitschuld an der Eskalation, die schließlich zum Kriegsausbruch führte.

Das Buch entwickelte sich trotz aller Kritik der etablierten Geschichtsschreibung zum Verkaufsschlager und hat mittlerweile die 6. Auflage erreicht. Im gleichen Jahr sorgte er außerdem für Aufsehen, als er im Zuge der Affäre um den CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann aus Protest aus der Evangelischen Kirche austrat, weil deren Ratsvorsitzender, Bischof Wolfgang Huber, den Ausschluß Hohmanns aus der CDU-Fraktion gefordert hatte.

2008 veröffentlichte Schultze-Rhonhof mit „Das tschechisch-deutsche Drama 1918–1939. Errichtung und Zusammenbruch eines Vielvölkerstaates als Vorspiel zum Zweiten Weltkrieg“ sein drittes Buch. Ab der kommenden Ausgabe erscheint exklusiv in der JUNGEN FREIHEIT eine zwölfteilige Serie aus der Feder des Jubilars über den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges – garantiert nicht politisch korrekt.

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