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Sarkozy Superstar

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Ich erwarte nicht, daß man mir etwas gibt, ich nehme es mir!“ Das Duell mit den Randalierern aus den französischen Banlieues hat Innenminister Nicolas Sarkozy triumphierend überlebt. Nun scharrt er schon wieder mit den Hufen, er träumt von der Präsidentenwahl 2007. Während der Unruhen, die die französischen Banlieues wochenlang in Atem hielten, zeigte der 50jährige Erfolgspolitiker sein Talent. Heute, drei Wochen nach Abflauen der Krise, wird deutlich, daß es ihm durch seinen Stil – kurze Sätze, einfache Wörter, ungeschminkte Ausdrucksweise – gelungen ist, die Herzen vieler Franzosen zu gewinnen und sie davon zu überzeugen, daß er der einzige Politiker ist, dem sie in Zukunft noch vertrauen können. „Das Schiff sinkt. Ich habe nicht die Absicht, dem tatenlos zuzuschauen!“ Jede Woche schlägt der UMP-Chef neue Reformen vor: Einführung von Einwanderungsquoten, striktere Anwendung der Gesetze zum Familiennachzug, Erhöhung der Zahl der Polizisten in den Vorstädten, Kampf gegen die Polygamie afrikanischer Einwanderer. „Kein Risiko einzugehen, wäre für Frankreich das schlimmste Risiko“, antwortet der gebürtige Pariser seinen Parteikollegen, die Angst vor so politisch unkorrekten Forderungen haben. Er kann nicht mehr warten. Zwei Jahre vor dem Kampf um das Amt des Staatspräsidenten sieht er sich schon in der Arena. Mehrere UMP-Politiker wie der ehemalige Bildungsminister François Fillon unterstützen ihn ohne Vorbehalt, ebenso wie Hunderte von jungen Aktivisten, die dieser kleine ehrgeizige Mann seit Übernahme des Vorsitzes vor einem Jahr in die Partei gezogen hat. Ohne Schwierigkeiten stieg er vom 28jährigen Bürgermeister einer der schönen Pariser Vorstädte bis 2004 zum Finanzminister in der zweiten Chirac-Regierung auf. Ohne Furcht vor politischen Spaltungen unterstützte er jedoch Chiracs Premierminister Edouard Balladur, als dieser 1995 ebenfalls seine Kandidatur für das Präsidentenamt im selben Jahr bekanntgab. Und so fürchtet Sarkozy auch nicht, daß der Staatspräsident ihm Premierminister Dominique de Villepin für die Präsidentenwahl vorziehen könnte, obwohl damit die UMP dazu verurteilt wäre, mit zwei Kandidaten anzutreten. „Erst wenn man die Schlacht um die Kommunikation gewonnen hat, kann man anfangen zu handeln.“ Was für Sarkozy heute wichtig ist, ist die Meinung der Wähler von morgen – nicht die seiner Parteikollegen oder der Medien. Über ihre schockierten Reaktionen, die er methodisch hervorruft, macht er sich regelmäßig lustig. Seine Opponenten nennen es „Sarko-show“. Wie gut sie funktioniert, zeigte sich während der Unruhen in den Banlieues, als er mit rasantem Tempo Villepins an Popularität überflügelte. Der Mann ist hartnäckig: „Um nichts in der Welt möchte ich einen anderen Weg gehen als denjenigen, den ich gewählt habe.“ Sarkozy ist derzeit Frankreichs Superstar.

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