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Streiflicht: Bestätigung des Tugend-Terrors

Streiflicht: Bestätigung des Tugend-Terrors

Streiflicht: Bestätigung des Tugend-Terrors

Sarrazin
Sarrazin
Der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin bei der Vorstellung seines Buches Foto: picture alliance/ dpa
Streiflicht
 

Bestätigung des Tugend-Terrors

Ob die Störung einer Vorlesung von Thilo Sarrazin oder die gewalttätige Behinderung einer Demonstration: Linksradikale Störer können seit 1968 in Deutschland ungestraft schalten und walten. Sarrazin ist dabei der Lackmus-Test für die Demokratie. Ein Kommentar von Dieter Stein
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Unwort, Umfrage, Alternativ

Thilo Sarrazin hat mit seinem Buch „Der neue Tugendterror“ ins Schwarze getroffen. Der unbequeme Sozialdemokrat ist für viele im Medienbetrieb eine Nervensäge. Lächerlich sei seine Behauptung, man könne seine abweichende Meinung in Deutschland nicht frei äußern. Lieblingsargument: Schließlich habe er ja von seinem ersten Buch 1,5 Millionen Exemplare verkauft.

Sarrazin macht in diesen Tagen die Probe aufs Exempel. Und bekommt prompt recht. Er tourt mit seinem neuen Buch durch Deutschland. Am vergangenen Sonntag sollte er sich auf Einladung des Magazins Cicero im Berliner Ensemble (BE) kritischen Fragen zu seinem Buch stellen. Es kam nicht dazu, weil randalierende linke Demonstranten den Saal stürmten und den Abbruch der Veranstaltung forderten. Die BE-Verantwortlichen reagierten hilflos und kapitulierten vor antidemokratischen Forderungen der Protestler, die Transparente mit der Aufschrift „Heul doch, Terror-Thilo“ oder „Halt’s Maul, oder wir schlagen zurück“ hielten.

„Undemokratisches, nazihaftes Gepöbel“

Der neue Tugendterror: Mit einem Klick zum JF-Buchdienst
Der neue Tugendterror: Mit einem Klick zum JF-Buchdienst

Die Aktion könnte ein Eigentor werden, denn sie unterstreicht Sarrazins These vom „Tugendterror“. BE-Chef Claus Peymann distanzierte sich auch von den linken Chaoten und warf diesen „undemokratisches, nazihaftes Gepöbel“ vor. Eine Wiederholung der Veranstaltung sei denkbar, meint Peymann. Polizei habe man aber nicht einsetzen wollen, um das Rederecht durchzusetzen. Diejenigen, die das Recht auf freie Meinungsäußerung und uneingeschränktes Demonstrationsrecht für Konservative oder „Rechtspopulisten“ verhindern wollen, brauchen keine gesellschaftliche Ächtung zu befürchten.

Seit 1968 gilt das Sprengen von Veranstaltungen, das Niederbrüllen des politischen Gegners, der Einsatz von „antifaschistischen“ Schlägerbanden gegen Andersdenkende (sofern es sich um „Rechte“ handelt) als zivilgesellschaftlicher, progressiver Protest, der für die Urheber in der Regel folgenlos bleibt. Sie ernten „klammheimliche“ oder offene Zustimmung und verdienen sich sogar im Rahmen eines staatlich mit Steuermillionen subventionierten „Kampfes gegen Rechts“ Pluspunkte.

Brutalität hinter demokratischer Fassade

In Stuttgart fand am vergangenen Wochenende eine Demonstration von 1.000 konservativen Gegnern des grün-roten gendergerechten „Bildungsplans“ statt. Auch hier versuchten gewalttätige linksradikale Gegendemonstranten den bürgerlichen Protest zu unterbinden. In den Berichten der Zeitungen fiel meist unter den Tisch, von wem die Gewalt ausging, wurde verniedlichend von „Rangeleien“ gesprochen. Sarrazin ist der Lackmus-Test der Demokratie. Er kann sich noch äußern. Doch was ist mit seinen Lesern? Wer entscheidet, wer in einen Saal darf? Wer entscheidet, wer an das Mikrofon kommt, und wer dreht es ab? Hinter der demokratischen Fassade erleben wir eine brutale Diskurslenkung.

Der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin bei der Vorstellung seines Buches Foto: picture alliance/ dpa
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