Wenn es in der Vergangenheit darum ging, die Untätigkeit des Berliner Senats gegenüber linksextremen Gewalttätern zu verurteilen, war CDU-Landeschef Frank Henkel stets vorne mit dabei.
Das Gewaltpotential der linksextremen Szene werde „drastisch heruntergespielt“, beklagte er, nachdem bei den Ausschreitungen rund um den 1. Mai wieder Dutzende Polizisten verletzt worden waren. Der Innensenator sei mit seiner „Politik des Wegschauens“ selbst ein Sicherheitsrisiko. Wer jetzt noch nicht verstanden habe, daß die brutalen linken Schlägertrupps zu den größten Feinden der Gesellschaft gehörten, dem sei nicht mehr zu helfen.
„Bewährte Doppelstrategie“
Mittlerweile ist Henkel selbst Innensenator und schlägt als Juniorpartner der SPD – wenig überraschend – deutlich mildere Töne an. Er werde an der „bewährten Doppelstrategie“ von ausgestreckter Hand und konsequentem Durchgreifen festhalten. Was genau das heißt, kann Henkel schon am kommenden Wochenende zeigen, wenn die linksextreme Szene in der Hauptstadt einmal mehr den Aufstand probt.
Will er vor den Berliner Polizisten nicht als Opportunist und Senator von Wowereits Gnaden dastehen, der sich von seinem Vorgänger nur dem Parteibuch nach unterscheidet, kann die einzig angemessene Antwort eigentlich nur lauten: Pardon wird nicht gegeben!
JF 6/12