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Von wegen sorgenfrei

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Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), hat seit seinem vereinigungsbedingten Aufenthalt im Norden der ehemaligen DDR viel gelernt. An seinen Erkenntnissen über die DDR läßt er nun alle Welt teilhaben. Er plädiert für eine differenzierte Sicht, möglichst vorurteilsfrei, damit man auch das gute erkenne, das es in der DDR gegeben habe. Zum Beispiel? Na – Überraschung! – die Kindertagesstätten. Die gab es zwar im Westen auch, aber viel weniger als in der DDR; denn in der Bundesrepublik wurden die Frauen bisher noch nicht gesetzlich zum Arbeiten gezwungen. Das kann sich angesichts der demographischen Entwicklung ändern. Sellering weiß, es zählt nicht nur das, was aus dem Westen kommt. Da kann man schon mal experimentieren.

Die Westbesucher in der DDR vor dem Jahr 1989 wußten natürlich immer, daß man differenzieren muß. Es gab dort zum Beispiel Privilegierte und Unterprivilegierte. Letztere waren in der Mehrheit, hatten aber nichts zu sagen. „Glücklich und sorgenfrei“ (Sellering) waren beide Gruppen nicht. Aber das ist auch ein Ministerpräsident allenfalls stundenweise.

Gut an der DDR fanden manche den „Facharbeiter mit Abitur“. Aber just diese „Errungenschaft“ des DDR-Bildungssystems hat auch die SPD unter Sellering nicht aufgegriffen.

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