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Kulturkampf im Bikini

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Die Beklemmung war der Schönen anzumerken: „Ich glaube, daß die Ehe in meinem Land, in meiner Familie einem Mann und einer Frau vorbehalten sein sollte.“ Dieser Satz Carrie Prejeans, die sich als „Miss California“ am 19. April aussichtsreich um den landesweiten Titel bewarb, hat ihr wohl nicht nur alle Aussichten auf das Krönchen verdorben, sondern in den USA den Kulturkampf weiter angefacht.

Als erstes entrüstete sich der bekannte Blogger „Perez Hilton“, Berufshomosexueller und am betreffenden Abend Jury-Mitglied, als die Blondine von der Westküste seine Frage falsch beantwortete, was sie von der Einführung der Homo-Ehe im US-Staat Vermont hielt: Das sei die „schlimmste Antwort in der Geschichte der Miss-Wahlen“, er sei „tief schockiert“, auch die Mitjuroren zeigten sich starr vor Entsetzen. Und daß die bis dahin führende Miss California dann die US-Krone an ihre Konkurrentin aus North Dakota verlor, kommentierte der tobende Juror später: „Sie hat verloren, weil sie eine dumme Schlampe ist.“

Prejean ist seitdem dennoch die Gefragtere in den Medien. „Ich habe gesagt, was ich fühle. Meine Worte waren vielleicht nicht diplomatisch“, doch sie wollte lieber „biblisch korrekt“ statt politisch korrekt antworten, erklärte sie voller Stolz beim Sender Fox News. Anstelle des Preisgeldes und eines Stipendiums fallen ihr jetzt die Sympathien der konservativen Christen zu. Nach der einflußreichen Lobbygruppe „Family Research Council“ ehrte sie nun sogar das Parlament des US-Bundesstaats Alabama mit einer Resolution für ihre ablehnende Haltung gegenüber einer absoluten Gleichstellungspolitik.

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