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Die Kuh auf dem Eis

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Die größte medienpolitische Kuh der letzten Jahre ist (scheinbar) endlich vom Eis: Der Stuttgarter Holtzbrinck Verlag erklärt, daß er keinen Wert mehr auf eine Fusion der Berliner Zeitung mit dem Tagesspiegel lege, sondern letzteren an einen gewissen Pierre Gerckens verkaufe. Nun könne das Kartellamt seinerseits getrost den Kauf der Berliner Zeitung durch Holtzbrinck genehmigen. Wie paßt das alles zusammen? Der Tagesspiegel ist ein notorisches Verlustobjekt, fährt pro Jahr viele Millionen Euro Minus ein. Wo will der mittlere Privatunternehmer Gerckens diese Millionen herholen? Er sagt, er sei „sehr optimistisch bei der Lösung der Kostenfrage und der Frage kartellrechtlich zulässiger Kooperationen“. Woher bezieht er seinen Optimismus? Schon ertönt in der Branche das Wort vom „Strohmann“. Denn Gerckens war bis vor noch gar nicht langer Zeit einer der führenden Manager bei Holtzbrinck. Will er etwa als stolzer frischgebackener Besitzer des Tagesspiegel mit seinem alten Arbeitgeber kooperieren? Läßt das Kartellrecht so etwas zu? Schließlich liefe das darauf hinaus, daß Holtzbrinck sich im Endeffekt selber gekauft hat und nun um einige Ecken herum endlich, wie seit langem ersehnt, sowohl über den Tagesspiegel wie auch über die Berliner Zeitung gebietet und damit den Berliner Zeitungsmarkt beherrscht. Die Strategen von der Springer-Konkurrenz werden den Handel mit Argusaugen verfolgen und noch viele unbequeme Fragen aufwerfen. Es ist wohl so: Die Kuh steht immer noch auf dem Eis.

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