ROSSLAU. Ein 27jähriger Afrikaner, der in Dessau-Roßlau ein neunjähriges Mädchen mißbraucht haben soll, sitzt in Untersuchungshaft. Am Montag nachmittag wurde gegen den nigrischen Staatsbürger Haftbefehl wegen des Verdachts auf schweren sexuellen Mißbrauch erlassen, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung.
Demnach ereignete sich der Übergriff am Samstag vormittag auf den Elbwiesen. Der Afrikaner soll das Mädchen dort auf den Rasen gedrängt und entkleidet haben. Nachdem Spaziergänger Hilferufe gehört und in die Richtung geeilt waren, konnte die Neunjährige sich befreien.
Spontankundgebung „Schützt unsere Kinder“
Der 27jährige flüchtete mit einem Mountainbike, konnte aber am frühen Nachmittag von Passanten gestoppt und mit Pfefferspray überwältigt werden. Die Polizei nahm ihn kurz darauf in Gewahrsam.
Laut dem Bericht verfügt der Afrikaner über eine Duldung, die am 18. Juni ausläuft. Die Bürgermeisterin von Roßlau, Christa Müller (CDU), zeigte sich „fassungslos“ über die Tat. Sie forderte „eine scharfe Reaktion von Staat und Justiz“. Man dürfe nicht länger einfach zusehen und immer wieder nach Entschuldigungen suchen. Am Sonntag abend kam es als Reaktion auf die Tat zu einer Spontankundgebung in der Roßlauer Innenstadt. Unter dem Motto „Schützt unsere Kinder“ zogen rund 120 Bürger durch die Stadt.
Im Juli 2018 hatte das Landgericht Dessau vier Eritreer wegen Vergewaltigung einer 56 Jahre alten Flaschensammlerin zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Täter im Alter zwischen 18 und 21 Jahre hatten im August 2017 am Dessauer Schloßplatz die Frau angesprochen, mit einem abgebrochenen Flaschenhals bedroht und vergewaltigt. (tb)