SAARBRÜCKEN. Der frühere Vorsitzende der Linkspartei, Oskar Lafontaine, hat sich für eine Rückkehr zu nationalen Währungen ausgesprochen. „Jetzt sollten wir zum früheren europäischen Währungssystem zurückkehren, das Auf- und Abwertungen nach gegenseitigen Absprachen ermöglicht“, sagte der Linkspartei-Politiker der Saarbrücker Zeitung. Dazu müßten auch wieder nationale Währungen eingeführt werden.
Lafontaine begründete seinen Vorstoß unter anderem mit einer fehlenden europäischen Lohnpolitik. „In Südeuropa sind die Löhne und Ausgaben zu stark gewachsen, während in Deutschland ein massives Lohndumping betrieben wurde.“ Der „Alternative für Deutschland“, die ein ähnliches Konzept verfolgt, warf er vor, „die Währungen weiter dem Markt und damit der Spekulation überlassen.“ Derartiges gehe immer schief.
Das von Lafontaine bevorzugte Konzept erinnert in großen Teilen an die Vorschläge des Wirtschaftswissenschaftlers Wilhelm Hankel. Der Euro-Kritiker spricht sich zwar für die Beibehaltung des Euros aus, fordert jedoch zugleich eine Rückkehr nationaler Währungen, die dann gegenüber dem Euro auf- und abgewertet werden könnten. (ho)