BERLIN. Der Ton zwischen der Lesben- und Schwulenunion (LSU) innerhalb von CDU und CSU und den Organisatoren der Christopher-Street-Day-Demonstrationen (CSD) verschärft sich. Hintergrund des Streites ist eine Erklärung von 17 CSD-Organisationen, die den Unionsparteien vorwarfen, mit ihrer Ablehnung der Homo-Ehe den „demokratischen Grundkonsens und die Rechtsstaatlichkeit“ verlassen zu haben.
Die „öffentliche Hetze und Haßreden gegen“ Homosexuelle und sogenannte Transgender seien „inakzeptabel und unwürdig“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Die CSD-Organisationen Deutschlands fordern die Union auf, sofort einen verfassungs- und menschenrechtskonformen Zustand herzustellen und die beleidigenden und unwürdigen Ausfälle unverzüglich einzustellen.“
Schwuler Unionspolitiker reagiert empört
Zudem kündigten die Organisatoren an, „unterschiedliche Maßnahmen gegen die Politik der Diskriminierung setzen“ zu wollen. Ob die Initiatoren der CDU verbieten wollen, künftig mit eigenen Wagen an den Homosexuellen-Demonstrationen teilzunehmen, blieb offen. Dies bleibe den örtlichen CSD-Anmeldern überlassen.
Die Lesben- und Schwulenunion reagierte empört auf die Anschuldigungen. Der Regionalvorsitzende der Lesben- und Schwulenunion in den neuen Bundesländern, Martin Och, sagte nach Angaben des homosexuellen Nachrichtenportals queer.de: „Die Erklärung des CSD-Deutschland ist ein Schlag ins Gesicht für die vielen aktiven Kämpfer innerhalb der Union und ein Angriff auf eine demokratische Partei.“ Die Arbeit der LSU-Aktivisten werde dadurch „massiv eingeschränkt“. Zudem sei die Homo-Ehe „verfassungsrechtlich nicht gesichert“, mahnte Och. (ho)