BERLIN. Zypern kann möglicherweise doch mit Milliardenhilfe von der EU rechnen. Die Bundesregierung hat ihren anfänglichen Widerstand gegen die Transfers an die Mittelmeerinsel angeblich aufgegeben. Offiziell wird dies noch dementiert.
Zypern hat beim ESM 17,5 Milliarden Euro beantragt. Zur Rettung seiner Banken. Die meisten Euroländer sind gewillt, Zypern zu helfen und peilen eine Entscheidung für den März an, heißt es in Presseberichten.
Die Bundesregierung hatte sich zunächst gegen Rettungsmaßnahmen für den Inselstaat ausgesprochen. Kritiker einer Rettungsaktion für Zypern nennen diese Gründe: 1. Zypern ist zu klein und unbedeutend, um die Stabilität der Eurozone zu gefährden. 2. Die Rettungssumme von zehn Milliarden wäre gemessen an der Bevölkerungszahl sehr hoch: fast 16.000 Euro pro Einwohner. 3. Russische Oligarchen üben auf der Insel einen starken Einfluß aus. Zypern ist auch direkt bei Rußland verschuldet. Besonders der FDP-Abgeordnete und ESM-Kritiker Frank Schäffler hatte sich als Gegner einer Zypern-Rettung hervorgetan.
Angeblich sei der Druck von der anderen EU-Staaten, der EZB und der EU-Kommission nun zu groß gewesen, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Deutschland werde die Rettungsaktion jetzt mittragen. Ein Journalist von der Welt zitiert Regierungssprecher Steffen Seibert hingegen mit den Worten, die Haltung der Bundesregierung zu Zypern habe sich nicht geändert. (rg)