BERLIN. Der nordrhein-westfälische CDU-Chef Armin Laschet hat die Integrationspolitik des Berliner Bezirksbürgermeisters von Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), kritisiert. Er habe den Eindruck, „daß man in westdeutschen Städten weiter ist als in Neukölln“, sagte Laschet der Welt. In Städten wie Köln, Duisburg, Stuttgart oder Frankfurt am Main hätten die von der CDU gestellten Bürgermeister eine bessere Integrationspolitik gemacht.
„In Neukölln treten die Probleme so geballt auf wie nirgendwo sonst in Deutschland. Und manchmal werden sie auch kultiviert. Berlin hat zu oft die Neigung, eigenes Versagen als exemplarisch für ganz Deutschland zu erklären“, kritisierte der frühere Integrationsminister von NRW. Neukölln sei aber nicht überall, wie Buschkowsky mit dem Titel seines Buches nahelege. „Und Buschkowsky ist glücklicherweise auch nicht überall“, ergänzte Laschet.
Abrechnung mit Multikulti
Der Sozialdemokrat Buschkowsky hatte Mitte September mit seinem Buch „Neukölln ist überall“ für Schlagzeilen gesorgt. Darin rechnet er mit der multikulturellen Gesellschaft ab und prangert Probleme wie Deutschenfeindlichkeit, Integrationsverweigerung, Ausländergewalt und Tendenzen der Islamisierung an.
Kritik kam dafür unter anderem vom Deutsch-Türkische Forum in der CDU Nordrhein-Westfalens: „Wie sein Parteikollege Sarrazin treibt auch Herr Buschkowsky ein Spiel mit dem Feuer und schürt durch sein Buch Vorurteile“, sagte der stellvertretende Vorsitzende, Cemile Giousouf.
Buschkowsky führt Bestseller-Liste an
„Wieder versucht ein SPD-Mann, mit populistischen Thesen ein Buch auf dem Rücken der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte mit Verallgemeinerungen und Beleidigungen zu vermarkten.“ Die Bevölkerung solle darauf nicht reinfallen, warnte Giousouf.
Buschkowsky führt derzeit die Spiegel-Bestseller-Liste der Sachbücher an. (krk)