MÜNCHEN. In der Union herrscht offenbar Ärger über Äußerungen des CSU-Abgeordneten Peter Gauweiler zur Euro-Rettungspolitik der Bundesregierung. Gauweiler hatte diese laut Focus in einer Fraktionssitzung als „Finanz-Diktatur“ kritisiert und die Informationsveranstaltungen der Fraktion zum Europäischen Stabilitätsmechanismus als „Nachmittagsunterricht für schwer erziehbare“ Mandatsträger verspottet.
Der CDU-Abgeordnete Gunther Kriechbaum hielt Gauweiler daraufhin vor, an keiner der fünf Veranstaltungen teilgenommen zu haben. Wer schwänze, solle daher besser schweigen.
Schäuble kritisiert Gauweiler
Dem Bericht nach meldete sich auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zu Wort und meinte, er könne es nicht ausstehen, wenn nach Mehrheitsentscheidungen einige wenige nach immer neuen Sonderwegen suchten.
Gauweiler gehört zu einer Gruppe von Abgeordneten der Union, die im Parlament bisher gegen die Maßnahmen zur Euro-Rettung stimmten. Den ESM, der vermutlich im Juni beschlossen werden soll, lehnt der CSU-Politiker ebenfalls ab. (krk)