BERLIN. Nach ihren Kommunismus-Äußerungen könnte der Vorsitzenden der Linkspartei, Gesine Lötzsch, neuer Ärger drohen: Laut einem Bericht der BZ soll der Leiter ihres Bundestagsbüros, Klaus Singer drei Jahre lang hauptamtlicher Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR gewesen sein.
Wie das Blatt schreibt, diente der heute 52jährige von 1978 bis 1981 im Chiffrierdienst des Wachregiments des MfS. Seine dortige Einstellung sei auf die Bitte eines „hohen SED- und Stasi-Funktionärs“ zurückgegangen. Stasi-Chef Erich Mielke habe sich für ihn ausgesprochen.
Stasi-Vorwürfe gegen Ehemann von Lötzsch
Das Wachregiment des MfS wurde 1951 aufgestellt und diente vorrangig der Objektsicherung. 1953 war es allerdings auch an der Niederschlagung des Volksaufstands vom 17. Juni beteiligt. 1967 erhielt das Wachregiment anläßlich des 50. Jahrestags der Gründung des sowjetischen Geheimdienstes Tscheka den Namen des Vaters und ersten Leiters der Tscheka, Feliks Dzierzynski.
Erst im Frühjahr vergangenen Jahres war bekannt geworden, daß Lötzschs Ehemann unter dem Decknamen „IM Heinz“ für die Stasi gearbeitet haben soll. Anfang des Monats hatte Lötzsch wegen eines Artikels in der Jungen Welt massive Kritik einstecken müssen, weil sie in diesem ihre Partei aufgefordert hatte, nach neuen Wegen zum Kommunismus zu suchen.
Der Berliner Ortsverband der CDU Lichtenberg-Mitte ruft deswegen für Sonnabend unter dem Motto „Kommunismus? Ohne uns, Frau Lötzsch!“ zu einer „Kundgebung für Freiheit und Demokratie“ auf. „Der Kommunismus hat Millionen Menschen das Leben gekostet. Wer glaubt, ‘neue Wege’ dorthin ausprobieren zu müssen, ist als Demokrat unglaubwürdig“, sagte Florian Foligowski vom Vorstand des Ortsverbands. (krk)