BERLIN. Die Berliner Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) hat am Dienstag die Kampagne „Beende dein Schweigen, nicht dein Leben“ eröffnet.
Mit ihr soll vor allem jungen Türkinnen in Deutschland helfen. Diese begehen laut Angaben der Initiatoren etwa doppelt so oft Suizidversuche wie Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund.
Wörtlich schreiben die Projektverantwortlichen: „Gerade für junge Frauen aus türkischstämmigen Familien ist der Konflikt zwischen traditioneller Rollenerwartung und moderner Lebensform im Aufnahmeland eine oft nur schwer lösbare Belastung.“
Erfahrung von familiärer Gewalt
Ein Beispiel dafür sei oft eine von Eltern oder männlichen Familienmitgliedern nicht akzeptierte Liebesbeziehung. Hinzu komme häufig „die Erfahrung von familiärer Gewalt sowie von Stigmatisierung und Ausgrenzung durch die deutsche Gesellschaft“.
Betreut wird die Kampagne von der Suizidpräventionsinitiative für Frauen mit türkischem Migrationshintergrund an der Berliner Universitätsklinik Charité. Ziel sei es, „diesen jungen Menschen zu helfen, aus ihrer verzweifelten Lage herauszufinden.“
In einer vom Bundesforschungsministerium geförderten wissenschaftlichen Untersuchung sollen daneben die Ursachen für die häufigen Suizidversuche erforscht und Möglichkeiten der Abhilfe ausgelotet werden. (vo)