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Deutsch in Stuttgart

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Die Hauptstadt der Schwaben gehört zu den deutschen Großstädten mit den höchsten Ausländeranteilen. Daß man vom Südwesten weniger Horrormeldungen hört als aus der Bundeshauptstadt, mag daran liegen, daß die Zusammensetzung der Einwandererschaft differenzierter und weniger einseitig türkisch-arabisch ist; daß die Polizei bei Bedarf energischer und mit weniger öffentlichem Gegenwind durchgreifen kann; und auch daran, daß man es sich noch leisten kann, einwanderungsbedingte Probleme mit viel Geld sozialpädagogisch zu wattieren.

Aus der Welt geschafft sind sie dadurch noch lange nicht. Stuttgart kennt wie jede deutsche Großstadt Straßenzüge mit Ghetto-Charakter, Brennpunktschulen und alarmierend ansteigende Jugendgewalt „mit Migrationshintergrund“.

Und mit den auch in anderen Städten der Region aktiven „Black Jackets“ haben wir hier übrigens eine ursprünglich aus einer Stadtteil-Straßengang hervorgegangene multikulturelle und multikriminelle Rockerbande, die die in Stuttgart mit einem ihrer ältesten Charter ansässigen „Hell’s Angels“ wie Chorknaben aussehen läßt.

Ein Rocker-Präsident als Kunstfotograf

Der deutsche Rocker-Präsident ist Kunstfotograf und veranstaltet Führungen zu NS-Gedenkstätten; gegen 21 meist „südländische“ Mitglieder der „Black Jackets“ läuft dagegen gerade in Stammheim ein Großprozeß, weil sie angeklagt sind, als Kollateralschaden eines Bandenkriegs mit einer Esslinger Gang einen unbeteiligten 27jährigen Mann zum Invaliden geprügelt zu haben. 

Der gefährlichste Sprengstoff für die Zukunft steckt aber im Bildungswesen; und da sieht es zunehmend düster aus. Sprachförderung an Schulen und Kindertagesstätten lassen sich Stadt und Land eine Menge kosten – ohne Erfolg: die „Spracharmut an den Schulen“ sei trotz nie dagewesenen Aufwands bei der Sprachförderung „größer statt kleiner“ geworden, mußte Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) kürzlich zugeben.

Warum das so ist, kann die Rektorin einer Realschule mit 90 Prozent Migranten-Schülern klar benennen: Wenn schon die Eltern Schwierigkeiten mit Deutsch haben oder gar Analphabeten sind, können sie auch den Kindern nicht helfen. Es sei halt entscheidend, daß die Eltern ein „Bewußtsein für Bildung“ hätten, meint ein Hauptschulleiter aus der Innenstadt.

Das läßt sich aber offensichtlich auch mit viel Geld nicht herbeifördern: Die von der Stadt bezuschußten „Mama lernt Deutsch“-Kurse zum Beispiel würden kaum nachgefragt.

Deutsch auf dem Pausenhof

Ausgelöst hat die aktuelle Debatte über mangelhafte Deutschkenntnisse an den Schulen ein Bericht über das „Leitbild“ einer Stuttgarter Realschule, die auf dem Pausenhof Deutsch zur Pflichtsprache macht. Anders als noch vor einigen Jahren in Berlin gab es darüber keine grundsätzliche Kontroverse in Politik und Medien.

Das sei ja „eine von vielen Möglichkeiten, den zunehmenden Sprachschwierigkeiten zu begegnen“, beschwichtigte die zuständige Bürgermeisterin. Nur: Wie sollen die Schüler ausgerechnet beim Radebrechen auf dem Pausenhof nachholen, was sie vom Elternhaus nicht mitbekommen?

In der Nachbarstadt Fellbach will man das Problem zumindest in den Kinderbetreuungseinrichtungen durch strikte Belegungssteuerung lösen: Es dürfe künftig keine Kindergruppen mit 90 Prozent Einwanderern mehr geben, fordert ein Freie-Wähler-Stadtrat; in allen Gruppen solle, so die von ihm begrüßte Forderung einer Studie, Deutsch als „Alltagssprache“ gesprochen werden, damit Einwandererkinder „natürliche Möglichkeiten“ zum Erwerb deutscher Sprachkenntnisse hätten.

Damit stellen sich die Kommunalpolitiker explizit gegen die Interessen der Eltern, die per „Abstimmung mit den Füßen“ bestimmte Einrichtungen mit schlechtem (sprich multikulturellem) Ansehen meiden. Und die für den Problembezirk zuständige Grundschule, wo ein hoher Anteil der eingeschulten Kinder „erhebliche Sprachdefizite“ hat, soll zur „gebundenen Ganztagsschule“ mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht werden. Mit anderen Worten: Eltern werden in ihrer Wahlfreiheit und ihrem Erziehungs-Elternrecht eingeschränkt, damit die Integrationsmechaniker freie Bahn haben. Da ist man sich quer durch die Parteien einig.

Kindergärten als migrationspolitische Hilfsintegrationsinstitute

Das ist die Logik der Sozialindustrie, die tendenziell jedes öffentliche Handlungsfeld ihren gesellschaftlichen Konstruktionszielen unterordnen möchte, Schulen und Kindergärten als migrationspolitische Hilfsintegrationsinstitute zweckentfremdet und auf ausbleibenden Erfolg nur den stereotypen Ruf nach noch mehr Geld, Stellen und Aufwand kennt.

So kommt auch für die Stuttgarter CDU-Schulbürgermeisterin aus ihrer vernichtenden Bilanz in Sachen Sprachförderung nur eine Konsequenz in Frage: „Entweder brauchen wir für die Erzieherinnen zusätzliche Partner, oder man braucht eine andere Förderung in den Kitas.“

Oder brauchen wir vielleicht einfach nur andere, ehrgeizigere, leistungswilligere, anpassungsbereitere Einwanderer, Frau Eisenmann?

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