In unserer Kleinstadt gibt es recht viele Ausländer und die meisten von ihnen sind muslimischen Glaubens. Die Rektorin unserer Grundschule hat kürzlich sogar gesagt, daß dort die ausländischen Kinder ab dem Jahr 2012 die Mehrheit stellen werden.
Jedes zweite Jahr macht der neue Imam unserer muslimischen Gemeinde bei mir einen Antrittsbesuch. Meist sehe ich ihn danach nie wieder bis zwei Jahre später sein Nachfolger kommt. Dieser Antrittsbesuch beginnt in der Regel mit einer kurzen persönlichen Vorstellung und dem Austausch von Höflichkeiten. Der Imam, der vom türkischen Staat eingesetzt und besoldet wird, spricht allerdings kein Deutsch und wird begleitet von einem älteren Gemeindemitglied (natürlich männlich!), das schon länger in Deutschland wohnt.
Dieser ältere Mann erzählte mir, wie gerne er in Deutschland lebt und wie sehr er das Christentum schätzt.
Sollte ich die Moschee mit Schuhen betreten?
Danach wollten beide, daß ich ihnen die Kirche zeige. Also führte ich sie hinüber, bekreuzigte mich mit Weihwasser und machte eine Kniebeuge vor dem Tabernakel. Natürlich kann ich solche Ehrbezeigungen von Nichtkatholiken nicht verlangen. Doch als dann der ältere Muslim, der noch kurz zuvor betonte, wie gut er unseren Glauben kenne, in der Kirche mit Hut auf dem Kopf laut zu reden anfing, platzte mir der Kragen. Ich mußte ihn daran erinnern, daß dies ein Gotteshaus ist, in dem man sich nur im Flüsterton unterhält und in dem ein Mann den Hut abnimmt.
Was haben eigentlich die Muslime für einen Eindruck von unserem christlichen Glauben gewonnen? Natürlich haben es die beiden Muslime nicht versäumt, mich einzuladen, auch einmal ihre Moschee zu besuchen. Sollte ich hingehen und sie mit Schuhen betreten? Wie würden dann wohl die stets so freundlichen Muslime reagieren?