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20. Juli 1944: Operation Walküre

20. Juli 1944: Operation Walküre

20. Juli 1944: Operation Walküre

Graf_von_Stauffenberg_
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20. Juli 1944
 

Operation Walküre

Vor 65 Jahren versuchte ein Netzwerk aus Offizieren, Politikern, Gewerkschaftern und Kirchenleuten das nationalsozialistische Regime durch einen Putsch zu beseitigen und den Untergang des Reiches abzuwenden. Doch das Attentat auf Hitler und der geplante Umsturz scheiterten. Claus Graf Schenk von Stauffenberg hat wie kein anderer dem Widerstand gegen Hitler ein Gesicht gegeben und könnte als Vorbild dienen.
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Cato, Palmer, Exklusiv

Am Mittag des 20. Juli 1944 meldet sich Oberst Stauffenberg beim Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW), Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ (Ostpreußen). Als Chef des Stabes beim Befehlshaber des Ersatzheeres soll jener an einer Lagebesprechung mit Hitler teilnehmen. Vormittags werden Mitverschwörer in Berlin und Paris von dem bevorstehenden Attentat in Kenntnis gesetzt.

Stauffenberg und sein Adjutant, Oberleutnant Werner von Haeften, betätigen den Zeitzünder. Weil sie gestört werden und aufgrund der Eile kann jedoch nur die Hälfte des vorgesehenen Sprengstoffs scharf gemacht werden; gegen 12.45 Uhr explodiert die Bombe, die Hitler jedoch bloß leicht verletzt. Stauffenberg kann aus der „Wolfsschanze“ entkommen und erreicht um 13.15 Uhr das Flugzeug, das ihn zurück nach Berlin fliegt.

Weil sie nicht genau wissen, ob Hitler tot ist, zögern der reaktivierte Generaloberst Erich Hoepner und General Friedrich Olbricht in Berlin, die „Operation Walküre“ – das Startsignal für den Putsch – auszulösen. In Paris gibt ein eingeweihter Offizier den Tod Hitlers und die Bildung einer Regierung unter den Widerstandskämpfern Ludwig Beck und Carl Goerdeler bekannt. Erst um 15.15 Uhr ist Stauffenberg gelandet, er läßt sofort die Nachricht von Hitlers Tod telefonisch verbreiten.

Himmler wird Befehlshaber des Ersatzheeres

„Walküre“ wird ausgelöst, in den Wehrkreisen des Reiches soll dadurch die Wehrmacht die vollziehende Gewalt übernehmen und die Partei sowie alle NS-Organisationen entmachten. In Berlin ist das Wachbataillon alarmiert, welches das Regierungsviertel abriegeln soll; der Berliner Stadtkommandant, General Paul von Hase, gehört zum Widerstand.

Noch vor dem Eintreffen Stauffenbergs an seinem Dienstsitz in der Bendlerstraße, wo sich auch andere Mitverschworene schon versammelt haben, erfährt der Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Friedrich Fromm, daß Hitler lebe. Er weigert sich daraufhin, die Verschwörung weiter zu unterstützen und wird festgesetzt. Um 16.30 Uhr wird das Fernschreiben „Der Führer ist tot…“ abgesetzt.

Mittlerweile treffen aus Ostpreußen Gegenbefehle ein; von der Wolfsschanze aus läßt Keitel verkünden, daß nur Heinrich Himmler als neuem Befehlshaber des Ersatzheeres Folge zu leisten sei, Hoepners Befehle seien nichtig. Nachdem er in Goebbels Amtssitz mit Hitler telefoniert hat, wendet sich der Kommandeur des Wachbataillons, Major Otto Ernst Remer, gegen die Putschisten. Er erhält von Hitler den Befehl, den Aufstand in Berlin niederzuwerfen.

In Paris, Wien und Prag werden SS-Führer verhaftet

Wegen der widersprüchlichen Meldungen werden in den meisten Wehrkreisen die Befehle aus der Bendlerstraße nicht befolgt. Nur in Paris, Wien und Prag kommt es zu Verhaftungen von SS-Führern.

Gegen 21 Uhr, als der Rundfunk eine Ansprache Hitlers ankündigt, sind Teile des Bendlerblocks vom Wachbataillon besetzt. Schon eine dreiviertel Stunde vorher hält Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben das Unternehmen für gescheitert.

Kurz vor Mitternacht wird Generaloberst Beck nach einem Selbstmordversuch erschossen, später meldet Fromm an alle Wehrkreise, der Putsch sei blutig niedergeschlagen worden. Stauffenberg und drei weitere Widerstandskämpfer werden um diese Zeit im Bendlerblock standrechtlich erschossen.

> Dossier: Der 20. Juli 1944

JF 30/07

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