Wanderprediger, die das Volk mit Unheilsbotschaften ängstigen, ihm Wundermittel oder Seelenheil versprechen, hat es schon immer gegeben. Haben sich Menschen darauf eingelassen, dann wird es oft zur Glaubenssache und nimmt pseudo-religiöse Züge an. Dann lassen sie sich von den Wunderdoktoren erstaunlich viel Geld abknöpfen. So läuft es seit zu vielen Jahren mit der sogenannten Klimaschutzpolitik. Doch es halten immer mehr Aufklärer dagegen wie Michael Limburg mit seinem Buch „Klimahysterie – was ist dran?“
Der Begriff „Hysterie“ im Buchtitel mag überzogen erscheinen, aber da die Unheilsbotschafter alarmierend von „Klimakatastrophe“ sprechen, ist er nicht unangebracht. Und die politischen Maßnahmen, mit denen man einen Wandel zu einem wärmeren Klima abzuwehren verspricht, haben in ihren schweren Folgen unter anderem für die Energiekosten und die Energieversorgung ebenfalls hysterische Züge angenommen. Aber der treffendere Ausdruck ist Psychose.
Was erfährt der Leser in Limburgs Buch? Ins Rollen gebracht wurde die psychotische Katastrophenstimmung vom Genfer Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change/IPCC). Fast alle an dieser Kommission beteiligten Wissenschaftler leben von Regierungsaufträgen. Aufgabe und Ziel der Kommission lauten kurzgefaßt: zu rechtfertigen, daß Emissionen von „Treibhausgasen“, vor allem von Kohlendioxid (CO2), eingeschränkt werden müssen. Ein vom Menschen herbeigeführter Klimawandel wird gleichsam als gegeben unterstellt, und die Berichte der Kommission konzentrieren sich auf Berechnungen, die auf einen solchen menschlich verursachten („anthropogenen“) Klimawandel hindeuten oder ihn zu belegen vorgeben.
Katastropheankündigung bringt viele Zuhörer
Die 194 IPCC-Mitglieder werden von ihren Regierungen ernannt und lassen sich, wie man immer wieder liest, von „2.500 Wissenschaftlern“ zuarbeiten. Zwar sind unter den 2.500 auch viele wissenschaftlich seriöse „Klimarealisten“, aber sehr viel mehr Aktivisten von Greenpeace, Friends of the Earth, Sierra Club oder ähnlichen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Und werden die „Realisten“ zum Mitwirken manchmal eingeladen, erfahren sie, daß man ihre Berichte verschweigt oder nicht beachtet. Tatsächlich bestimmt nur ein kleiner Kreis von etwa 60 Wissenschaftlern, was in den Fachjournalen publiziert oder abgelehnt wird. Die große Zahl von Wissenschaftlern, die die Behauptung vom anthropogenen Klimawandeln unterstützen, gibt es nicht.
Zwei Untersuchungen ergaben, daß nur 14 Autoren und Gutachter von jenen genannten 2.500 meinten, der beobachtete Temperaturanstieg sei überwiegend auf menschlichen Einfluß zurückzuführen. Doch haben sie dafür noch nicht einmal einen einzigen Beweis vorgelegt, sondern bezeichneten das, was sie herausgefunden zu haben meinten, nur als „sehr wahrscheinlich“.
Diese Information zum IPCC schickt der Autor seinen folgenden Buchkapiteln voraus. Darin beschreibt er, wie Wissenschaftler und IPCC Temperaturdaten unterschlagen, Aussagen manipulieren, die Öffentlichkeit irregeführt haben und sich korrigieren mußten – ohne dies aber öffentlich zu machen, geschweige denn sich dafür zu entschuldigen. Man erfährt, daß der langjährige Vizechef des IPCC, Sir John Houghton, der leitend die ersten drei IPCC-Berichte herausgegeben hat, 1994 schriftlich bekannte: „Solange wir keine Katastrophe ankündigen, wird uns keiner zuhören.“
Im übrigen betrachte Houghton den Klimawandel „als Strafe Gottes für unsere Sünden“ – für wissenschaftliches Arbeiten nicht gerade die beste Empfehlung. Man liest, daß genaue Temperaturmessungen erst seit 1979 möglich sind und stattfinden, daß sich seit 1998 keine weitere Erwärmung auf der Erde feststellen läßt, daß es seit etwa fünf Jahren sogar etwas kühler wird, daß der menschliche Einfluß auf die CO2-Entwicklung allenfalls minimal ist und weder das Kyoto-Protokoll noch andere Zwangsmaßnahmen rechtfertigt.
Der Leser erfährt weiter: Wohl ist zu beobachten, daß der CO2-Gehalt in der Atmosphäre seit etwa hundert Jahren zunimmt, wohl gehen Teile dieses Anstiegs einher mit der Industrialisierung, aber diese Korrelation bedeutet nicht, daß beide Bewegungen voneinander abhängen – also nicht, daß die Industrialisierung den CO2-Anstieg verursacht hat. Ohnehin ist das Spurengas Kohlendioxid nur zu drei bis vier Prozent in den „Treibhausgasen“ der Atmosphäre enthalten, zu denen mit 95 Prozent Anteil auch Wasserdampf gehört.
Aber das meiste davon ist natürlichen Ursprungs, und nur 0,1 Prozent sind anthropogener Herkunft. Diese winzige Menge kann unmöglich, wie behauptet wird, wie ein Treibhaus wirken und die Erde aufheizen. Ohnehin ist der gesamte CO2-Gehalt um 1820 und um 1855 schon höher gewesen; er hat periodisch immer geschwankt – ganz ohne Industrialisierung. Und wenn es zwischen Temperaturanstieg und CO2 einen Zusammenhang gibt, dann den, daß erst die Temperatur zunimmt und dann das CO2 – nicht umgekehrt. Es entstammt der Ozean-Entgasung, wenn die Sonne die Meere (70 Prozent der Erdoberfläche) stärker erwärmt.
Solches und vieles mehr legt Limburg dar und belegt es. Kurz: Der anthropogene Klimawandel ist ein Schwindel, ist Lug und Trug. Aber warum nehmen die Menschen das hin? Limburg zitiert Alexis de Tocqueville: „Das Publikum wird eher die einfache Lüge als die komplizierte Wahrheit glauben.“
Foto: Michael Limburg: Klimahysterie – was ist dran? Der neue Nairobi-Report über Klimawandel, Klimaschwindel und Klimawahn. TvR Medienverlag, Jena 2009, broschiert, 158 Seiten. 12,90 Euro.