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Privilegierte Masse

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Es war nur eine Frage der Zeit: Wie die Lübecker Nachrichten letzten Freitag meldeten, haben zwei Rentnerinnen im holsteinischen Bad Schwartau vor dem Standesamt mit einem Gläschen Sekt in der Hand auf ihre „eingetragene Lebenspartnerschaft“ angestoßen. Dabei – so bekunden die beiden 73 und 79 Jahre alten Damen offenherzig – seien sie überhaupt nicht homosexuell orientiert. Auf dem Wege der von der rot-grünen Regierung geschaffenen Möglichkeit wollten sie sich nur gegenseitig ihre Hinterbliebenen-Versorgung sichern. Das ursprünglich gleichgeschlechtlichen Personen zugedachte Gesetz orientiere sich in vielen Fragen an der Ehe. Und die Unverletzlichkeit der Persönlichkeitsrechte von Eheleuten verbiete dem Staat, vorzuschreiben, daß man zusammenwohnen oder sexuelle Beziehungen haben müsse, kommentieren Juristen die von den findigen Rentnerinnen genutzte Gesetzeslücke. Sollte dieser Fall Schule machen, dürfte den sozialen Sicherungssystemen in unserer immer älter werdenden Single-Gesellschaft eine bedrohliche Belastung bevorstehen. Die nun von den Grünen angestrebte steuerliche Gleichstellung „eingetragener Lebenspartnerschaften“ zur Ehe dürfte dann für viele heterosexuelle Alleinstehende diesen Schritt erst recht lukrativ werden lassen. Eines verdeutlicht die „Schein-Homo-Ehe“ aus Bad Schwartau: Die Gleichstellung Homosexueller ist genau das, was Kritiker diesem linken Lieblingsprojekt oft vorhielten – ein Angriff auf das verfassungsrechtlich geschützte Privileg der Ehe. Denn Privilegien, die – wie nun offenkundig – allen zugänglich sind, widerlegen die ihnen innewohnende Logik.

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Marc Jongen, ESN Fraktion
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