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Marc Jongen, ESN Fraktion

Sprung ins kalte Wasser

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Verläßt man in Berlin-Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz die U-Bahn, überquert den Hohenzollerndamm und betritt zum erstenmal die Räumlichkeiten der JUNGEN FREIHEIT, ist man zunächst etwas überrascht. Vor den Fenstern sind keine Sandsäcke aufgestapelt. Man wundert sich auch ein wenig darüber, daß die Redakteure, anstatt in Uniform die Festung zu verteidigen, zivilisiert am Schreibtisch sitzen und arbeiten. Eine bizarre Anfangsvorstellung, mit der man sich selber schon nach wenigen Minuten bei der JUNGEN FREIHEIT lächerlich vorkommt. Man schüttelt den Kopf und gibt zu, daß man wohl doch nicht so immun gegenüber den Vorurteilen der Gesellschaft – mit welchen die JF zu kämpfen hat – geblieben ist, wie man das von sich gemeint hatte. Schnell merkt man, daß das Bild der JF in der Öffentlichkeit nicht nur falsch dargestellt wird. Nein, man sieht mit eigenen Augen, die wirkliche Situation der JF ist eine ganz andere: Die Zeitung ist eben kein Nischenblatt, das von Guerillakämpfern gestaltet wird, sondern hat sich zu einer ernstzunehmenden Größe entwickelt. Die oberste Regel lautet gewissenhaftes und gründliches Arbeiten. Die JUNGE FREIHEIT, dies habe ich bereits in den ersten Tagen meiner Arbeit erlebt, will sich keine schlampig recherchierten Geschichten erlauben. Selbst als überzeugte langjährige Leserin ist man über das hohe Maß an Professionalität überrascht, das in der Redaktion herrscht. Auch wenn man keine Extremisten in der Redaktion erwartet hat, war die Vorstellung von der JF-Mannschaft eine andere. Man hatte Charaktere erwartet, die dem Ruf der Zeitung mehr entsprächen. Aber auch hier wird man schnell eines besseren belehrt. Die JF-Mitarbeiterschar besteht aus vielerlei verschiedenen Menschentypen – vom Klassik liebenden Ernst Jünger-Verehrer, über die marathonlaufenden Sportenthusiasten, rauchenden und nichtrauchenden Metalhörer bis hin zum allabendlichen Grillweltmeister. Dennoch verbindet alle eine Gemeinsamkeit: eine gesunde Portion Konservatismus, die Liebe zu Deutschland und der Glaube an eine gar nicht mehr so kleine unabhängige Wochenzeitung. Nachdem man jahrelang selbst Leser der Zeitung war, ist die frische Mitarbeit bei der JF ein merkwürdiges Erlebnis. Es ist ein wenig wie in einem Film, in dem der Zuschauer vor dem Fernsehapparat sitzt und über eine magische Fernbedienung verfügt, mittels derer er per Knopfdruck selbst Teil des Films werden kann. Eben noch saß man gemütlich auf dem Sofa und schmökerte in der aktuellen JF, schon sitzt man am Schreibtisch und kann mitbestimmen, was die anderen auf ihrem gemütlichen Sofa in der nächsten JF lesen werden. Die Möglichkeit, bei der Themenauswahl und der Blattgestaltung mitwirken zu können, ist ein schönes Gefühl. Man glaubt, zumindest ein wenig an der Gesellschaft verändern zu können. Außerdem, wer kann schon seine Leidenschaft zum Beruf machen? Gerade das schätzt man zumindest als Anfänger bei einer solchen Zeitung sehr. Außerdem wird einem bewußt, daß die JUNGE FREIHEIT ihrem Namen wahrlich gerecht wird. Und das nicht nur weil die Mannschaft aus jungen und junggegebliebenen Mitarbeitern besteht, sondern vor allem auch, weil sie jungen Menschen die Möglichkeit zum Berufseinstieg bietet – sei es durch Praktika oder sogar durch eine Anstellung. Seit den ersten Eindrücken sind nun einige Monate vergangen. Vieles Ungewisse hat sich geklärt. Die anfängliche Nervosität und Unsicherheit weicht der stetig wachsenden Routine des Arbeitsalltages und ein noch unsicheres Gefühl von Sicherheit stellt sich ein. Der Blick hinter die Kulissen, die Unterstützung durch die Kollegen, das angenehme Arbeitsklima – das alles hat eines deutlich hervorgebracht: Hier bin ich richtig. Weitere Informationen, mit Fotos, Grafiken u.ä. finden Sie in der PDF-Datei „20 Jahre JUNGE FREIHEIT“. oder im Portal JUNGE FREIHEIT

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