Frank Schirrmacher geht in „Minimum“ sehr weit, wenn er behauptet, die Telenovelas seien an allem schuld. Fernseh-Seifenopern transportierten ein Weltbild, in dem keine Kinder vorkämen. Und die Zuschauer(innen) ließen sich davon so sehr beeindrucken, daß sie selbst auf Kinder verzichteten. Der FAZ-Mann bezieht sich dabei auf eine Studie des Grimme-Instituts. Die untersuchte, wie oft (selten) TV-Helden eigentlich Kinder haben. Erschreckendes Ergebnis: Die jämmerliche Geburtenrate in Deutschland wird in der Glotze noch spielend unterboten. Sie liegt fast gleichauf mit der im Vatikan. „Wer dachte, er könne den Kindernot-stands-Szenarien per Fernbedienung entfliehen“, so der Spiegel, habe „sich getäuscht“. Als hätte es noch eines Beweises bedurft, wird GZSZ, die Mutter aller Seifenopern, nun auch an den Höhepunkten des christlichen Kalendariums ausgestrahlt: Ostern, Weihnachten, Himmelfahrt! „Denn jetzt läuft GZSZ an allen Feiertagen im ganzen Jahr“, klärt der Videotext auf. Niemand müsse sich mehr langweilen, so RTL. Wenn die Zuschauer wirklich so denken, dann hat Schirrmacher vielleicht doch recht. Gute Zicken, schlechte Zicken? GZSZ (RTL) bestätigt Schirrmachers „Minimum“.
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