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Scharpings Erbe

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Bereits im Dezember machte Verteidigungsminister Peter Struck von sich reden, als er sein Konzept einer zukünftigen Landesverteidigung an den Hindukusch projizierte. Nun sind durch einen näher informierten Hintergrunddienst konkrete Zahlen öffentlich geworden, die Struck erst in den „Verteidigungspolitischen Richtlinien“ im Frühjahr offenbaren wollte. Die sich aufgrund dieser Daten ankündigende Reform der Bundeswehr dürfte die schwerwiegendste Veränderung der 47 Jahre alten Armee bedeuten. So soll die Panzertruppe, im Falle der Landesverteidigung die wirksamste operative Waffe, von derzeit 1.800 Kampfpanzer Leopard 2 und 2.000 Schützenpanzer Marder auf jeweils 400 Stück zusammengestutzt werden. Nach Plänen des verteidigungspolitischen Sprechers der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, sollen dann die neuen Nato-Partner im Osten „im Sinne einer stärkeren Arbeitsteilung“ die deutsche Panzerei übernehmen. Mit dem Rest werde nur die minimale Nato-Anforderung einer verstärkten Division erfüllt. Damit wird deutlich, daß Kanzler Schröder mit der Berufung seines ungedienten „Parteisoldaten“ Struck den gleichen willigen Vollstrecker einer sukzessiven Auflösung der Armee gefunden hat, wie ihn vormals Rudolf Scharping in Perfektion darbot. Die Aufgabe der Bundeswehr besteht allerdings nicht darin, zerschlagenes außenpolitisches Porzellan der Regierung zu kitten oder als finanzieller Steinbruch herzuhalten – sondern das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes zu schützen. Ein derart umgewandeltes Heer muß an dieser Aufgabe scheitern.

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