Deutschland wird „verspargelt“, warnen die Kritiker der Windenergienutzung. Befürworter der Windenergie wenden dann ein, daß 12.000 Windräder doch nicht so schlimm sein können wie 280.000 Strommasten und verstehen die ganze Aufregung nicht. Richtig ist, daß man Strommasten umgangssprachlich als „Spargel“ bezeichnen könnte, weil sie wirklich wie große Spargel in der Landschaft herumstehen. Windräder aber bewegen sich, und das ist der feine Unterschied. Denn was sich bewegt, zieht die Blicke auf sich, weshalb Menschen auch winken, wenn sie gesehen werden wollen. Der Betrachter erfaßt dann nicht mehr das Ganze, sondern den Einzelnen, der winkt. Das heißt, wo ein Windrad sich bewegt, nimmt der Betrachter die Gesamtheit einer Landschaft nicht mehr wahr. Dies kommt einer ästhetischen Umweltzerstörung gleich. Das ist dann der Preis für den Klimaschutz. Doch selbst das ist noch fraglich. Denn Windräder erzeugen einen sehr kostspieligen Strom – teurer als die Steinkohle-Energie. Beide erhalten sie Subventionen. Das Geld könnte ebenso in die Einsparung von Energie investiert werden. Daß wider alle Marktgesetze Subventionen fließen, hat dann ideologische Gründe. Ein solcher Windkraftideologe wird dann sogar behaupten, Windräder seien etwas Schönes. Denn Windkraft verheißt ihm die Erlösung unserer Energieprobleme, so daß ihn das Blinken der Rotoren erfreut und er darüber die Landschaft als solche vergißt. Vergessen wird dann auch, daß geringere materielle Ansprüche und eine geringere Einwohnerzahl in Deutschland den Umweltverbrauch hierzulande am besten senken können. Wenn etwas winkt, wird eben von allem anderen abgesehen. Das ist der eigentliche Reiz der Windkraft.