DÜSSELDORF. Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat ihre umstrittenen Äußerungen über Unternehmer verteidigt und von einem gegenseitigen Mißverständnis gesprochen. Arbeitgeber wie sie selbst hätten sich beim Arbeitgebertag „mißverstanden gefühlt“, sagte die SPD-Chefin dem Sender n-tv.
Sie habe ihre Worte „nicht so gemeint“, man hätte ihre früheren Aussagen zur Sozialpartnerschaft „einblenden können“.
Am Wochenende hatte Bas auf dem Juso-Bundeskongreß geschildert, ihr sei dort „besonders deutlich geworden, gegen wen wir eigentlich gemeinsam kämpfen müssen“. Die Ablehnung im Saal habe sie klar gespürt – „die Herren, meistens Männer, in ihren bequemen Sesseln, der eine oder andere im Maßanzug“. Das habe ihr erneut gezeigt, „wo die Linien in diesem Land wirklich verlaufen: zwischen Arm und Reich“.
Bas von Gelächter gekränkt
Die Kritik von Unternehmern und Unionspolitikern weist Bas zurück. Sie habe in der Vergangenheit selbst unpopuläre Kompromisse wie den Mindestlohn in der eigenen Partei verteidigt. Die Behauptung, sie habe „alle Arbeitgeber zu Todfeinden erklärt“, sei eine Unterstellung.
Gekränkt habe sie allerdings das Gelächter während ihrer Rede. Jeder könne nachvollziehen, „wie schwierig das ist, wenn man am Ende ausgelacht wird“. Mehrere Teilnehmer hätten sich später bei ihr entschuldigt. Zugleich erneuerte Bas ihre Vorwürfe mangelnder Tarifbindung: Mit nur noch 49 Prozent Tarifbindung herrsche „Tarifflucht“, die Ungleichheit verstärke. Dagegen werde sie weiter „stabil und standhaft“ auftreten. (rr)






