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Ludwig-Erhard-Gipfel: Was kostet bei Weimer eigentlich der „Einfluß“ auf Markus Söder?

Ludwig-Erhard-Gipfel: Was kostet bei Weimer eigentlich der „Einfluß“ auf Markus Söder?

Ludwig-Erhard-Gipfel: Was kostet bei Weimer eigentlich der „Einfluß“ auf Markus Söder?

Wolfram Weimers Firma verkauft „Einflußnahme auf politische Entscheidungsträger“. Auch auf Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder?
Wolfram Weimers Firma verkauft „Einflußnahme auf politische Entscheidungsträger“. Auch auf Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder?
Der Verkäufer und sein potentielles Produkt: Wolfram Weimers mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder. Foto: picture alliance/dpa | Peter Kneffel
Ludwig-Erhard-Gipfel
 

Was kostet bei Weimer eigentlich der „Einfluß“ auf Markus Söder?

Kulturstaatsminister Weimer verkauft „Einfluß auf politische Entscheidungsträger“ für bis zu 80.000 Euro. Schirmherr und „Speaker“ dieses anrüchigen Ludwig-Erhard-Gipfels ist Bayerns Ministerpräsident Söder. Bekommt er kalte Füße?
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MÜNCHEN. Die an Korruption erinnernden Verkaufspraktiken der Firma des Kulturstaatsministers Wolfram Weimer lassen in Bayern die Alarmglocken schrillen. Für 60.000 bis 80.000 Euro können Unternehmer „Einfluß auf politische Entscheidungsträger“ kaufen. Damit wirbt die Weimer Media Group, die je zur Hälfte Weimer und dessen Ehefrau Christiane Götz-Weimer gehört, wie Apollo News enthüllte. Die Einnahmen wandern direkt in die Kasse des umtriebigen Ehepaares.

Das läßt die Frage aufkommen, ob auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für diese Summen zu haben ist. Denn der CSU-Chef ist Schirmherr des Ludwig-Erhard-Gipfels, bei dem der Einfluß auf die Politiker nach Weimers Angaben in diskreten Flyern verkauft wird. Darüber hinaus kündigt das Unternehmen Söder schon jetzt neben vier Bundesministern als „Speaker aus der Politik 2026“ auf seiner Webseite an.

Will Söder wirklich in den Geruch der Käuflichkeit geraten? Seine Teilnahme steht nun in Frage, wie der Bayerische Rundfunk meldet. Das Wirtschaftsministerium teilte dem Sender mit: „Innerhalb der Staatsregierung wird die Teilnahme von Regierungsmitgliedern derzeit überprüft.“

Söders Regierung zahlte halbe Million an Weimer

Mehr als 500.000 Euro an Steuergeldern hat Söders Landesregierung in den vergangenen Jahren für den Ludwig-Erhard-Gipfel springen lassen. Offenbar steht die Fortsetzung dieser großzügigen Förderung des Unternehmens von Wolfram Weimer nun auch zur Disposition: „Die Staatsregierung hat eine interne Compliance-Prüfung zum Ludwig-Erhard-Gipfel veranlaßt. Dabei werden auch aktuelle Medienberichte über angebliche Angebote und Leistungen berücksichtigt.“

Sollte Bayerns Ministerpräsident aus dem anrüchigen Projekt aussteigen, könnte es eng für Weimer werden. Das von ihm einst gegründete Magazin Cicero prophezeit bereits: „Markus Söder ist ein mächtiger Mann. Von seiner Entscheidung wird es mutmaßlich abhängen, ob Kulturstaatsminister Wolfram Weimer weiterhin im Amt bleiben kann oder nicht. Der bayerische Ministerpräsident hat politischen Instinkt. Es ist kaum vorstellbar, daß er seinen eigenen Ruf ohne Not dem amtierenden Kulturstaatsminister opfert.“

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Auch die Organisation Lobby Control erkennt einen „unhaltbaren Zustand“, sollte sich bewahrheiten, „daß die Weimer Media Group tatsächlich mit exklusiven Zugängen zu Regierungsmitgliedern und der Möglichkeit zur politischen Einflußnahme gegen Geldzahlung wirbt“. Daß Weimer als Mitglied der Bundesregierung vom Verkauf von exklusiven Zugängen zu Kabinettskollegen und Möglichkeiten der politischen Einflußnahme profitiert, „wäre eine absolute Grenzüberschreitung“. (fh)

Der Verkäufer und sein potentielles Produkt: Wolfram Weimers mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder. Foto: picture alliance/dpa | Peter Kneffel
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