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10.000 Euro Preisgeld: Stadt München verleiht Preis an Antifa-Gruppe

10.000 Euro Preisgeld: Stadt München verleiht Preis an Antifa-Gruppe

10.000 Euro Preisgeld: Stadt München verleiht Preis an Antifa-Gruppe

Berlin, Deutschland: Kreuzberg und Neukölln: Revolutionäre 1.-Mai-Demo: Linke Demonstranten ziehen über die Urbanstraße. Eine Antifa-nahe Gruppe hat einen staatlichen Preis gewonnen.
Berlin, Deutschland: Kreuzberg und Neukölln: Revolutionäre 1.-Mai-Demo: Linke Demonstranten ziehen über die Urbanstraße. Eine Antifa-nahe Gruppe hat einen staatlichen Preis gewonnen.
Eiine Antifa-Fahne bei einer Kundgebung: Linksradikale Gruppe erhält Preis von der Stadt München. Foto: picture alliance / dts-Agentur | – (Symbolbild)
10.000 Euro Preisgeld
 

Stadt München verleiht Preis an Antifa-Gruppe

Die linksradikale Gruppe „Recherche Nord“ erhält von der Stadt München einen Preis für ihre Arbeit. Preisgeld: 10.000 Euro. In der Jury sitzen unter anderem ein „Correctiv“-Mitarbeiter und ein CSU-Politiker.
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MÜNCHEN. Die Stadt München hat die Antifa-Gruppe „Recherche Nord“ mit dem Georg-Elser-Preis ausgezeichnet. Der nach dem im KZ Dachau ermordeten NS-Widerstandskämpfer Elser benannte Preis belohnt nach Angabe der Initiatoren „couragiertes Handeln und den Einsatz für demokratische Errungenschaften“ und ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Gruppe „Recherche Nord“ versteht sich selbst als investigatives Medium, das Aktivitäten gewaltbereiter Neo-Nazis dokumentiert. Tatsächlich fotografieren sie auch die Teilnehmer gemäßigter Veranstaltungen, wie zuletzt bei der konservativen Buchmesse „Seitenwechsel“.

Die Jury begründete die Entscheidung für „Recherche Nord“ damit, daß die Gruppe „unter anderem enge Verbindungen zwischen AfD-Politiker*innen und rechtsextremen Gruppierungen aufgedeckt“ habe. Die Beteiligten leisteten damit „einen mutigen und unverzichtbaren Beitrag zur Aufklärung und Verteidigung unserer Demokratie“. Dabei gingen die Aktivitäten der Gruppe „mit erheblichen persönlichen Risiken einher. Die Recherchierenden setzen sich massiven Bedrohungen aus – juristisch, körperlich und psychisch. Einschüchterungsklagen, strategische Verfahren und konkrete Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit gehören zu ihrem Alltag“.

Preis geht ausschließlich an Linke

In der Jury sitzen unter anderem der „Correctiv“-Mitarbeiter Till Eckert und die CSU-Abgeordnete aus dem Münchner Stadtrat, Ulrike Grimm und der Freie Wähler-Politiker Peter Mehling. Frei Wähler und CSU bilden eine gemeinsame Fraktion im Stadtrat. Auch der Autor Andreas Speit ist dabei, der 2022 ein Buch namens „Autoritäre Rebellion“ veröffentlichte. Der „Aufbau-Verlag“, der das Buch vertreibt, beschrieb den Inhalt damit, daß dort analysiert werde, „warum in breiten Schichten der Gesellschaft antimoderne Vorstellungen dominieren und welche Folgen ihre damit einhergehende Radikalisierung hat: Anzweiflung der Realität, Ablehnung des Rechtsstaats, Delegitimierung der Demokratie“.

Die Preisträger der seit 2013 alle zwei Jahre vergebenen Auszeichnung kommen ausschließlich aus der linken bis linksradikalen Szene. Als erstes wurde Angela Lex „für ihr Engagement für die persönlichen Belange von Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten ein sowie gegen ein rigides Asyl- und Ausländerrecht“ geehrt. 2019 erhielt Michael Buschheuer den Preis „für sein Engagement mit der Organisation Sea-Eye e.V. zur Rettung schiffbrüchiger Geflüchteter“.

Das Team von „Recherche Nord“ bedankte sich auf ihrem X-Profil für den Preis. Zudem betonten sie, die Auszeichnung gelte nicht nur ihnen selbst, sondern auch allen, „die sich – oft im Stillen- gegen die extreme Rechte engagieren“. (st)

Transparenzhinweis: In einer früheren Version des Textes war die Rede von zwei CSU-Abgeordneten, die in der Jury des Georg-Elser-Preises sitzen. Das ist unkorrekt. Der Abgeordnete Peter Mehling ist Mitglied der Freien Wähler und in einer gemeinsamen Fraktion mit der CSU im Münchner Stadtrat. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

Eiine Antifa-Fahne bei einer Kundgebung: Linksradikale Gruppe erhält Preis von der Stadt München. Foto: picture alliance / dts-Agentur | – (Symbolbild)
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