LONDON. Die weltweite Bestseller-Autorin J.K. Rowling hat die Harry-Potter-Schauspielerin Emma Watson scharf kritisiert. Watson hatte in der Vergangenheit Rowling mehrmals öffentlich für ihre Meinung zu Transgeschlechtlichkeit und Frauenrechten kritisiert, sagte jedoch zuletzt mit Blick auf die Autorin: „Ich glaube, es ist mein tiefster Wunsch, daß Menschen, mit denen ich nicht einer Meinung bin, mich lieben und ich sie weiterhin lieben kann“.
I’m seeing quite a bit of comment about this, so I want to make a couple of points.
I’m not owed eternal agreement from any actor who once played a character I created. The idea is as ludicrous as me checking with the boss I had when I was twenty-one for what opinions I should… https://t.co/c0pz19P7jc
— J.K. Rowling (@jk_rowling) September 29, 2025
Rowling reagierte darauf erbost und vermutete Opportunismus hinter den Äußerungen Watsons. Die Schauspielerin habe anscheinend gemerkt, daß es nicht mehr in Mode sei, „mich auf ganzer Linie zu verurteilen“, schrieb die Harry-Potter-Schöpferin am Montag auf X.
Zudem erhob sie persönliche Vorwürfe gegen die Schauspielerin und ihr Verhalten: „Emma bat jemanden, mir eine handschriftliche Notiz von ihr zu übergeben, die den einzigen Satz ‘Es tut mir so leid, was du durchmachst’ enthielt (sie hat meine Telefonnummer). Das war zu einer Zeit, als die Mord-, Vergewaltigungs- und Folterdrohungen gegen mich ihren Höhepunkt erreichten, als meine persönlichen Sicherheitsvorkehrungen erheblich verschärft werden mußten und ich ständig um die Sicherheit meiner Familie bangte.“ Watson habe „gerade öffentlich noch mehr Öl ins Feuer gegossen“ und habe offenbar geglaubt, daß eine kurze Notiz das Vergessen machen würde.
Auch „Harry Potter“ kriegt sein Fett weg
Weiter unterstellte die Autorin Watson, sie habe aufgrund ihres Lebens als internationaler Kinder-Star keinen Bezug zur Realität der meisten Menschen. „Sie wird niemals eine Obdachlosenunterkunft brauchen. Sie wird niemals in einem gemischtgeschlechtlichen öffentlichen Krankenhauszimmer untergebracht werden. Ich wäre sehr überrascht, wenn sie seit ihrer Kindheit jemals in einer Umkleidekabine in einer Einkaufsstraße gewesen wäre“, schrieb Rowling und fragte: „Wird sie jemals ein staatliches Krisenzentrum für Vergewaltigungsopfer brauchen, das sich weigert, einen ausschließlich weiblichen Service zu garantieren? Wird sie jemals eine Gefängniszelle mit einem männlichen Vergewaltiger teilen müssen, der in das Frauengefängnis eingewiesen wurde?“
Zudem betonte die Literatin, sie habe „kein Recht darauf, daß jeder Schauspieler, der einmal eine von mir geschaffene Figur gespielt hat, mir ewig zustimmt“. Watson und andere ehemalige Harry-Potter-Schauspieler hätten „jedes Recht, sich die Ideologie der Geschlechtsidentität zu eigen zu machen“.
Allerdings hätten Watson und auch Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe „in den letzten Jahren deutlich gemacht, daß sie glauben, unsere frühere berufliche Verbindung gebe ihnen ein besonderes Recht – ja sogar die Pflicht –, mich und meine Ansichten öffentlich zu kritisieren“. Die beiden nähmen sich das Recht heraus, „weiterhin die Rolle der de facto-Sprecher für die Welt“ einzunehmen, die Rowling erst geschaffen habe.
Rowling ist seit Jahren im Visier der Trans-Gemeinschaft
Hintergrund des Streits ist Rowlings jahrelanges, lautstarkes Eintreten gegen die Trans-Ideologie. Im Juni 2020 hatte sie einen Zeitungsartikel in den Sozialen Medien geteilt, indem von „Menschen, die menstruieren“ geschrieben wurde. „Ich bin sicher, daß es früher ein Wort für diese Menschen gab. Kann jemand helfen?“, schrieb Rowling damals spöttisch.
Seitdem wird die Erfolgs-Autorin immer wieder aus der Trans-Gemeinschaft attackiert, ihr wird vorgeworfen, transfeindlich zu sein. (st)