GERLINGEN. Der Geschäftsführer des weltweit größten Autozulieferers Bosch, Stefan Grosch, hat die Gründe für den Stellenabbau seiner Firma (JF berichtete) bekannt gegeben – und eingeräumt, daß vor allem die fehlende Nachfrage nach E-Autos (JF berichtete) ein Grund sei. „Wir haben sehr viel investiert und sehen jetzt nicht das erwartete Geschäft“, sagte Grosch der FAZ.
Der Gewinn, der zur Sicherung des Unternehmens benötigt werde, sei dadurch erheblich beeinträchtigt. „Angesichts dieser Entwicklung reicht der Abbau von 9.000 Stellen nicht, und wir müssen zusätzlich große Überkapazitäten in Produktion, Entwicklung und Verwaltung reduzieren.“ Insgesamt plane der Betrieb den Abbau von rund 22.000 Arbeitsplätzen.
Die Stellenkürzungen sollen in erster Linie deutsche Standorte betreffen. Im baden-württembergischen Feuerbach werden laut Grosch etwa 3.500 Stellen wegfallen, im nahen Schwieberdingen werden fast 2.000 Arbeitsplätze betroffen sein – allerdings erst ab 2027.
Bosch-Geschäftsführer fordert Änderungen von der EU
Zwar wolle das Unternehmen „sozial verträgliche Lösungen“ finden, betonte der Unternehmer. Klar sei aber, daß Bosch seine „Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland sicherstellen“ müsse – „und zwar schnell“. Der Handlungsdruck sei hoch.
Das Unternehmen fordere von der EU Änderungen bei der CO2-Flottenregelung sowie „mehr Technologieoffenheit“, so daß „Hybridantriebe, Range Extender und Antriebssysteme für erneuerbare Kraftstoffe auch nach 2035 noch genutzt werden dürfen“. Zudem sei der Handlungsspielraum durch die aktuelle „strikte Regulierung“ deutlich eingeschränkt, sagte Grosch. Da er in dieser Hinsicht jedoch keine raschen Veränderungen erwarte, stelle sich das Unternehmen auf aktuelle Regulierungen ein. (lb)