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Buchvorstellung: So rechnen Grosz und Chrupalla mit Merkels Bilanz ab

Buchvorstellung: So rechnen Grosz und Chrupalla mit Merkels Bilanz ab

Buchvorstellung: So rechnen Grosz und Chrupalla mit Merkels Bilanz ab

Gerald Grosz, Tino Chrupalla (AfD) und Verleger Wolfgang Dvorak-Stocker in Berlin. Merkels Bilanz ist fatal.
Gerald Grosz, Tino Chrupalla (AfD) und Verleger Wolfgang Dvorak-Stocker in Berlin. Merkels Bilanz ist fatal.
Gerald Grosz, Tino Chrupalla (AfD), Verleger Wolfgang Dvorak-Stocker (v.l.n.r.): Ist Merkels Werk unser Untergang? Foto: Rueß
Buchvorstellung
 

So rechnen Grosz und Chrupalla mit Merkels Bilanz ab

Zehn Jahre nach Merkels „Wir schaffen das“ wird die Politik noch immer von den Folgen dieses Satzes geprägt. Gerald Grosz stellt gemeinsam mit dem AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla sein neuestes Buch vor – und fällt ein vernichtendes Urteil. Die JF war vor Ort.
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BERLIN. Der österreichische Publizist Gerald Grosz hat scharfe Kritik an der politischen Bilanz von Angela Merkel (CDU) geäußert. „Der Satz ‘Wir schaffen das’ überschattet das gesamte Vermächtnis von Angela Merkel“, prophezeite Grosz bei seiner Buchvorstellung „Merkels Werk – unser Untergang“ am Donnerstag in Berlin. Er begründete dies mit „der Dimension dieser Politik“, die Europa seit 2015 verändert habe (JF berichtete).

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Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla, der das Buch mit vorstellte, stimmte ähnlich kritische Töne an und ergänzte: „Wir haben es nicht geschafft, und das gehört einfach zu einer ehrlichen Aufarbeitung dazu.“ Er warf Merkel unter anderem vor, sich nicht mit Opfern ihrer Migrationspolitik getroffen zu haben. Deshalb sei er dankbar für das Buch, das „den Opfern eine Stimme gibt“, betonte Chrupalla. Er ordnete das Buch als „Ergebnis des Abschaffens“ ein, das Thilo Sarrazin in „Deutschland schafft sich ab“ bereits 2010 prognostizierte.

Wegen der Befürchtung, die Auseinandersetzung mit Migrationsproblemen helfe der AfD, herrsche bei vielen Medien eine „Hegemonie des Schweigens“, kritisierte Grosz. „Wenn die Dinge nicht angesprochen werden, wenn sie nicht gelöst werden, dann wird die AfD das nächste Mal bei 35 oder 37 Prozent – so einfach ist das.“

Das Attentat von Brokstedt war ein Schlüsselmoment für Grosz

Grosz warnte, Deutschland habe mit der Einwanderung von Personen aus zumeist autoritär-muslimischen Staaten Gefahren importiert (JF berichtete). „Ich beleuchte daher auch diese aufkeimende Homophobie – ich beleuchte den aufkeimenden Antisemitismus in unseren Ländern.“ Im Wissen einer historischen Verantwortung gegenüber der jüdischen Gemeinde äußerte der 48jährige Grazer großes Unverständnis für die Politik der offenen Grenzen.

Viele durch illegale Einwanderer und Asylmigranten begangene Straftaten hätten ihn über die vergangenen zehn Jahre „abgestumpft“, bedauerte Grosz. Dennoch habe ihn die Messerattacke in Brokstedt im Januar 2023 „stark emotionalisiert“. Damals ermordete ein staatenloser Palästinenser die 17jährige Ann-Marie Kyrath und ihren 19jährigen Freund Danny P. Seitdem setzt sich Michael Kyrath, der Vater der Ermordeten, für eine Wende in der Migrationspolitik ein.

Die Messerattacke war für ihn ein persönlicher Schlüsselmoment, „darüber nachzudenken, was in Europa passiert ist“, beschrieb Grosz. Es sei notwendig, zu schildern, „wie sich Europa verändert hat, wie sich Österreich und wie sich Deutschland vor allem verändert hat“. Zudem bestehe ein im Buch ausformuliertes Kernanliegen darin, die seit 2015 entstandenen Einzelschicksale zu thematisieren. Diese würden oftmals vergessen werden.

Bislang ist keine Kehrtwende in Sicht

Neben der damaligen Bundeskanzlerin Merkel kritisierte Grosz die deutsche Wirtschaft. Die Behauptung führender deutscher Wirtschaftsfunktionäre, der „Fachkräftezuzug“ sichere die Renten, „hat sich darin erschöpft, daß mittlerweile Rentner die Sozialsysteme unter der Verdoppelung der Sozialversicherungsabgaben sichern müssen“. In Anbetracht einer fehlenden Kehrtwende bezeichnete er den amtierenden Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) als „Scheinkonservative“.

„Mir war sehr bewußt, daß es anläßlich des zehnten Jahrestages von Angela Merkels ‘Wir schaffen das’ kaum eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Politik geben wird“, sagte Grosz zur Begründung für das Verfassen seines Bestsellers. Chrupalla, den er als „wahren Idealisten mit Bodenhaftung“ lobte, habe ihm bei der Veröffentlichung geholfen. Auch Grosz’ Verleger, Wolfgang Dvorak-Stocker, war bei der Vorstellung anwesend und bezeichnete das Buch als „großen Erfolg“. Es ist bereits das sechste Werk, das der Österreicher verfaßte. (rsz)

Gerald Grosz, Tino Chrupalla (AfD), Verleger Wolfgang Dvorak-Stocker (v.l.n.r.): Ist Merkels Werk unser Untergang? Foto: Rueß
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