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Niedersachsen: Syrer wollte die eigene Tochter von seinem Sohn töten lassen

Niedersachsen: Syrer wollte die eigene Tochter von seinem Sohn töten lassen

Niedersachsen: Syrer wollte die eigene Tochter von seinem Sohn töten lassen

Syrer. Das Landeswappen von Niedersachsen auf einer Polizeiuniform Foto: (c) dpa
Syrer. Das Landeswappen von Niedersachsen auf einer Polizeiuniform Foto: (c) dpa
Das Landeswappen von Niedersachsen auf einer Polizeiuniform Foto: (c) dpa
Niedersachsen
 

Syrer wollte die eigene Tochter von seinem Sohn töten lassen

Weil seine Tochter angeblich die „Familienehre“ verletzt hatte, soll ein Syrer seinen Sohn beauftragt haben, sie zu töten. Der 17jährige ging zur Polizei – der Vater sitzt nun in Untersuchungshaft.
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CUXHAVEN. Ein ungeheuerlicher Fall von „Ehren“-Gewalt hat Niedersachsen erschüttert: Ein syrischer Familienvater hat laut Anklage seinen eigenen Sohn beauftragt, die 19jährige Tochter zu töten. Nur der Mut des Jugendlichen verhinderte die Bluttat.

Der 46jährige Ali floh 2019 mit Frau und acht Kindern aus Syrien nach Deutschland. Die Familie lebt von staatlichen Leistungen in einer großen Wohnung. Doch ein normales Leben war den Kindern nicht erlaubt: Der Vater führte ein strenges Regiment, überwachte die Töchter, schlug sie regelmäßig und verbot ihnen jeden Kontakt zu Jungen.

Nach Angaben der Polizei eskalierte die Situation vor wenigen Tagen. Ali soll laut Bild seinen 17jährigen Sohn angewiesen haben, die Schwester zu ermorden, weil sie angeblich die Familienehre verletzt habe. Der Jugendliche zeigte den Vater bei der Polizei an. „Der Beschuldigte konnte nach unmittelbar eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen und ersten intensiven Ermittlungen vorläufig festgenommen werden“, teilte ein Polizeisprecher mit.

Syrer ist bereits polizeibekannt

Das Amtsgericht Cuxhaven erließ Haftbefehl wegen versuchter Anstiftung zum Mord. Ali sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die 19jährige Hanna schilderte gegenüber der Zeitung ihre jahrelange Leidenszeit: „Seit fünf Jahren werde ich von meinem Vater geschlagen. Wir Töchter dürfen nicht mit Jungen sprechen. Ich durfte nicht einmal ein Foto von einem Eis auf meinem Handy haben, weil meine Hand darauf zu sehen war.“ Vor einer Woche sei sie erneut geschlagen worden, weil der Vater blockierte Nummern auf ihrem Telefon gefunden habe.

Die Polizei kannte den Mann bereits: Nach einem früheren Übergriff war ihm der Zutritt zur Wohnung für 14 Tage untersagt worden. Ob er in dieser Zeit den Mordplan schmiedete, ist unklar. Laut Hanna habe der Vater mehrfach gesagt, er wolle „in einem Land leben, wo die Menschen klatschen, wenn er seine Tochter umbringe – und nicht in einem Land, wo er dafür ins Gefängnis geht“. (rr)

Das Landeswappen von Niedersachsen auf einer Polizeiuniform Foto: (c) dpa
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