HAMBURG. Der ZDF-Journalist Elmar Theveßen hat am Donnerstag in der Sendung „Markus Lanz“ den ermordeten US-Podcaster Charlie Kirk diffamiert – und dabei Unwahrheiten verbreitet. „Er hat gesagt beispielsweise, daß Homosexuelle gesteinigt werden müssen“, behauptete der Leiter des ZDF-Studios in Washington. Im Podcast „Der Trump Effekt“ wiederholte er diese Falschbehauptung.
Auch auf explizite Nachfrage des Moderators Markus Lanz betonte Theveßen, Kirk sei für die Steinigung von Homosexuellen. „Er bezieht sich da natürlich auf die Bibel, also daß er sagt ‘da ist das Christentum wörtlich zu nehmen’ – er hat das nicht auf die moderne Zeit angewendet, das ist natürlich weitgehend“, sagte Theveßen. Dies sei „rassistisch und Minderheiten-feindlich“. Kirk gehörte laut dem 58jährigen ZDF-Mitarbeiter zu den „Rechtsradikalen in den USA“.
Hat Charlie Kirk die Steinigung von Homosexuellen gefordert?
Daß der im Alter von 31 Jahren ermordete Kirk gefordert habe, Homosexuelle zu steinigen, bezieht sich mutmaßlich auf eine Antwort des Podcasters auf Thesen einer linken Christin. Diese hatte einen Levitikus-Vers zitiert, um die LGBT-Community biblisch zu legitimieren. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, lautete das Zitat.
Kirk, der selbst ein konservativer Christ war, stimmte dem Vers zu, verwies aber darauf, die Bibel nicht einseitig und immer wörtlich lesen zu können. In einem anderen Kapitel des Buches heiße es nämlich, Homosexualität mit Steinigung zu bestrafen. Deshalb sei die Bibel als „Gottes perfektes Gesetz“ nicht widerspruchsfrei und wörtlich für bestimmte Thesen zu vereinnahmen, gab Kirk zu bedenken. Damit stellte der Podcaster den argumentativen Widerspruch dar und forderte keine Steinigung von Homosexuellen.
Tatsächlich hielt Kirk Homosexualität für eine Verhaltensart und nicht für ein Identitätsmerkmal des Menschen. Man müsse Homosexuellen mit „offenen Armen willkommen heißen“, sagte er bei einer Podiumsdiskussion. Eine Zuschauerin fragte Kirk daraufhin, ob er und seine Organisation „Turning Point USA“ die LGBT-Community hasse. „Wie könnte ich das hassen, wofür ich ein Herz habe?“, antwortete Kirk. „Ich mag vielleicht nicht mit allen Lebensstilentscheidungen übereinstimmen, die manche Leute treffen – aber natürlich hasse ich sie nicht.“
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ZDF-Korrespondent stellt weitere unbelegte Thesen in den Raum
Theveßen irritierte bei Lanz mit weiteren Thesen. „Er hat gesagt, daß Schwarze die Positionen der Weißen wegnehmen wegen dieser Politik der Demokraten der vergangenen Jahre“, behauptete der ZDF-Korrespondent. „Er hat gesagt, wenn man in einem Flugzeug sitzt mit einem schwarzen Piloten, muß man Angst haben.“ Diese Aussagen hatte Kirk so nicht gesagt. In Wirklichkeit kritisierte er das unter den Demokraten eingeführte und immer größere Ausmaße annehmende Prinzip der Quotenpolitik.
US-amerikanische Arbeitgeber würden demnach immer häufiger nach ethnischen Merkmalen entscheiden, wer bestimmte Posten bekäme und nicht nach Qualifikationen der Beschäftigten – oft zum Nachteil von Weißen und Asiaten. Dies könne bei Piloten beispielsweise nicht nur ungerecht, sondern auch gefährlich sein, da nicht jeder Schwarze Bewerber qualifizierter ist als Aspiranten anderer Ethnien.
Diese Umstände würden laut Kirk strukturelles Mißtrauen in der Gesamtbevölkerung gegenüber den Institutionen und den übervorteilten Gruppen schüren. Gleiches gelte für Universitäten, wo immer mehr nach äußeren Merkmalen, statt nach tatsächlich erbrachten Leistungen sortiert werde.
Theveßen war bereits mit Fehleinschätzungen und Aussagen aufgefallen
Theveßen fiel bereits mehrfach für seine einseitige Berichterstattung und Falschbehauptungen aus Washington auf. Besonders seine Fehleinschätzungen in Bezug auf den ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden sorgten mehrfach für Empörung. Theveßen attestierte Biden im US-Wahlkampf „geistig voll in der Lage“ zu sein, das Amt auszufüllen. „Das erleben wir, wenn wir ihn bei einstündigen Pressekonferenzen sehen“, meinte der ZDF-Journalist bei der ARD-Sendung „Maischberger“ im Jahr 2023. „Dann ist er absolut auf der Höhe.“
Im Juli 2024, also etwa vier Monate vor der Präsidentschaftswahl und kurz nach dem Mordversuch auf den damaligen Kandidaten Donald Trump, versicherte Theveßen, Biden sitze „fester im Sattel“. Trump dagegen hätte nach dem Attentat „angeschlagen“ und „nah am Wasser gebaut“ gewirkt.
Weitere ZDF-Journalisten agitierten gegen ermordeten Kirk
Auch die Journalistin Katrin Eigendorf behauptete im ZDF-Podcast „Der Trump Effekt“ mit Theveßen, der US-Präsident gehöre „selber zu denen, die zur Gewalt aufgerufen haben“. Belege für Gewaltaufrufe Trumps nannte sie nicht.
Ich denke es ist angemessen, Dunja Hayali als niederträchtiges, pietätloses, boshaftes Weibsstück zu bezeichnen. Wer so zur Primetime im @ZDF auf das Grab des ermordeten Charlie Kirk spuckt, verspielt jeden Anspruch auf Respekt als Journalist und auch als Mensch.
Man muss die… pic.twitter.com/uJRrAYmuig— Birgit Kelle (@Birgit_Kelle) September 12, 2025
Ähnlich hatte sich die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali am Donnerstag im „heute journal“ geäußert. Der Tod Kirks sei zwar durch nichts zu rechtfertigen. „Auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen“, legte die 51jährige Hayali gleichwohl gegen den ermordeten Konservativen nach. „Offensichtlich hat der radikal-religiöse Verschwörungsanhänger aber auch genau damit einen Nerv getroffen.“
Die JF-Anfrage, auf welche Beweise sich die Behauptungen seiner Journalisten stützen, beantwortete das ZDF bis Freitagmittag nicht. (rsz)