BERLIN/POTSDAM. Bis die AfD am 29. und 30. November in der mittelhessischen Stadt Gießen eine neue Jugendorganisation gründet, müssen noch ein Name und ein Vorsitzender gefunden werden. Zumindest bei der Personalie schält sich jetzt ein Favorit heraus.
Wie aus Parteikreisen zu hören ist und wie Brandenburgs Landesvorsitzender René Springer auf X bestätigte, soll Jean-Pascal Hohm die Aufgabe übernehmen. Der gelernte Mediengestalter gehört seit der vergangenen Wahl im September 2024 dem Brandenburger Landtag an. Einem kleineren Publikum wurde er bekannt, als er Ende vergangenen Jahres bei einer AfD-Demo in Cottbus eine Rede hielt. Er war auch daran beteiligt, den als rechtsextremen geltenden, früheren Brandenburger Landesvorsitzenden Andreas Kalbitz aus der Partei zu drängen. Hohm wurde 1997 in Ludwigsfelde südlich von Berlin geboren.
Nach der Auflösung der Jungen Alternative (JA) steht seit längerem die Gründung einer neuen Nachwuchsorganisation der AfD auf der Tagesordnung. In Gießen sollen junge AfD-Mitglieder den Vorstand wählen und über Namen und Logo entscheiden.
AfD bindet Jugendorganisation an sich
Die JA war weitgehend unabhängig von der Mutterpartei und als eigenständiger Verein organisiert. Der vorige AfD-Parteitag hatte im Januar in Riesa beschlossen, sich zum 1. April diesen Jahres von der Jungen Alternative zu trennen. Daraufhin löste sich der Verband Ende März selbst auf. Mit der Gründung einer neuen Organisation will die AfD mehr Einfluß auf den Nachwuchs erhalten.
Hinzu kommt, daß die JA als Verein von der Bundesregierung hätten verboten werden können. Dies wird bei einer Anbindung an die Partei praktisch unmöglich gemacht.
Die Stadt Gießen gab im Zusammenhang mit der Neugründung bekannt, „daß es bereits zwei angemeldete Demonstrationen gegen diese Veranstaltung gibt“. (fh)