ERFURT. Nach einem Brandanschlag auf sechs Bundeswehr-Lkw hat die Staatsanwaltschaft Erfurt Ermittlungen zu möglichen Verbindungen der Täter nach Rußland aufgenommen. Grund dafür ist ein auf Telegram veröffentlichtes Video zum Vorfall. Dieses war vom russischsprachigen Blog „Besessen vom Krieg“ veröffentlicht worden, der prorussische Positionen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg vertritt. „Es wird ermittelt, wer dieses potentiell gepostet hat“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem Nachrichtenportal T-Online am Freitag.
Zuvor hatte das Landeskriminalamt Thüringen gegenüber dem MDR mitgeteilt, man prüfe derzeit die Echtheit des Videos. Zudem gebe es einen länderübergreifenden Austausch von Informationen zu ähnlichen Vorfällen im Bundesgebiet.
Bereits zuvor geschah ein weiterer Brandanschlag gegen Bundeswehr
In der knapp zehn Sekunden langen Aufnahme sind die Fahrzeuge in Flammen zu sehen, am Ende ist ein leises Lachen zu hören. „Hier wird diverses Militärgerät für die ukrainischen Streitkräfte zur Reparatur gebracht. Unsere Leute entschieden, daß das alles unnötig sei und die ukrainischen Streitkräfte solche Ausrüstung nicht brauchten, also brannten sie sie einfach nieder“, schrieb der Kanalbetreiber dazu. Laut MDR habe es aber seitens der Bundeswehr keine Bestätigung gegeben, ob die beschädigten Lkw tatsächlich ukrainisches Militärgerät transportieren sollten.
Der Brandanschlag hatte sich in der Nacht zum vergangenen Sonntag ereignet. Die Fahrzeuge befanden sich auf dem Betriebsgelände der Firma MAN Trucks & Bus Service, die ein Partner der Bundeswehr ist. Vor zwei Wochen hatten unbekannte Täter einen ähnlichen Brandanschlag auf Bundeswehr-Fahrzeuge im niedersächsischen Soltau verübt. Auf Indymedia veröffentlichte eine linksextreme Gruppe namens „Agenda2029“ ein Selbstbezichtigungsschreiben dazu, die seit Monaten vergleichbare Anschläge auf Militärfahrzeuge für sich reklamiert. (kuk)