KIEW. Der ukrainische Geheimdienst hat offenbar mehrere russische Militärflugplätze tief im Landesinneren mit Drohnen angegriffen und dabei strategische Bomber beschädigt. Einem hochrangigen Vertreter des Sicherheitsdienstes SBU zufolge wurden dabei bis zu 40 russische Kampfflugzeuge getroffen, darunter Maschinen des Typs Tu-95 und Tu-22, die regelmäßig zum Beschuß ukrainischer Städte eingesetzt werden.
Ukrainian „Pavutyna“ (spider net) operation is today’s attack launched simultaneously on four russia’s strategic aviation airbases has reportedly destroyed 40 (forty) strategic bombers on 4 (four) airbases: Belaya (4700 km from Ukraine), Dyagilevo (700 km), Olenya (2000 km),… pic.twitter.com/AYr5g7Xr7L
— Sergej Sumlenny, LL.M (@sumlenny) June 1, 2025
Die Angriffe trafen Militärbasen in Belaja, Djagilewo, Olenja und Iwanowo – teils mehrere tausend Kilometer vom Frontverlauf entfernt. Videos zeigen brennende Flugzeuge sowie Rauchwolken über den betroffenen Stützpunkten. Auch westliche Medien wie die Financial Times, Bild-Zeitung und Nachrichtenagenturen berichten unter Berufung auf SBU-Quellen von einer gezielten „Spezialoperation zur Zerstörung feindlicher Bomberflugzeuge“.
Erst in der Nacht zuvor hatte Russland laut ukrainischer Luftwaffe den bislang größten Drohnenangriff seit Kriegsbeginn gestartet. Insgesamt seien 472 Drohnen und sieben Raketen abgefeuert worden. 382 Drohnen und drei Raketen habe man abgefangen, hieß es aus Kyjiw.
@dieterstein3 Diese ukrainische Geheimoperationen in Russland wird in die Militärgeschichte eingehen: an vier Luftwaffen Stützpunkte tief in Russland schlug die Ukraine mit einem koordinierten Drohnenangriff zu und zerstörte über 40 russische Bomber. #Ukraine #Russland #Geheimdienst ♬ Originalton – Dieter Stein
Selenskyj kündigt neue Gespräche an
Trotz der Eskalation streben beide Seiten eine Rückkehr an den Verhandlungstisch an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte am Sonntag die Teilnahme seiner Delegation an einem weiteren Gespräch mit Russland. Die Runde soll am Montag in Istanbul stattfinden, erneut unter türkischer Vermittlung. Die ukrainische Delegation werde vom Verteidigungsminister Rustem Umjerow geführt.
I heard reports from the Minister of Defense of Ukraine, the Minister of Foreign Affairs, the General Staff, our intelligence agencies, and the Security Service of Ukraine. Our defense, our active actions, and our diplomacy.
We are doing everything to protect our independence,… pic.twitter.com/MAz2stbUUR
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) June 1, 2025
Selenskyj forderte im Vorfeld eine „vollständige und bedingungslose Waffenruhe“, die Freilassung von Gefangenen sowie die Rückkehr verschleppter Kinder. Zudem müsse das Treffen auf höchster Ebene vorbereitet werden, um einen dauerhaften Frieden zu ermöglichen: „Die Schlüsselfragen können nur von den Spitzen der Staaten gelöst werden.“
Militärische Lage bleibt unübersichtlich
Indes reißen die Kampfhandlungen nicht ab. Die russische Armee meldete die Einnahme des ukrainischen Dorfes Oleksiiwka in der Region Sumy. In einem von russischen Truppen besetzten Gebiet nahe Saporischschja sei ein Güterzug mit Treibstoff explodiert. In Brjansk und Kursk stürzten binnen 24 Stunden zwei Eisenbahnbrücken ein – Moskau spricht von „Terrorakten“. Der ukrainische Generalstab äußerte sich nicht zu den Vorfällen.
Auch auf ukrainischer Seite gab es schwere Verluste: Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Ausbildungslager seien nach offiziellen Angaben zwölf Soldaten getötet und über 60 verletzt worden. Der genaue Ort des Angriffs wurde nicht genannt. (sv/mit KI)