BAD NAUHEIM. Die Polizei in Hessen hat den mutmaßlichen Doppelmörder von Bad Nauheim verhaftet. Es handelt sich um einen 28jährigen Türken. Laut Staatsanwaltschaft hat er die tödlichen Schüsse im Verhör bereits gestanden.
Die Tat, die am vergangenen Sonnabend eine Region erschütterte, war offenbar ein Fall von Blutrache. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte, geht man „aufgrund der aktuellen Ermittlungsergebnisse“ davon aus, daß der Mord an den beiden Türken Süleyman S. und Hüseyin S. „aus Rache geschah“. Angehörige der Opfer-Familie sollen im Jahr 2021 in der Türkei den Vater des Beschuldigten getötet haben.
Die Opfer, Kurden aus der Türkei, waren erst 2023 aus Sirnak nach Hessen gezogen – mutmaßlich, weil sie sich in der Heimat nicht mehr sicher fühlten. Doch am Ostersonnabend holte sie die Gewalt auch in Deutschland ein: Vor ihrer Haustür in Bad Nauheim wurden Vater und Sohn erschossen – im Beisein der Familie. Hüseyin S. brach im Hausflur zusammen, sein Schwiegervater starb vor dem Gebäude im Kugelhagel.
Türke stellte sich den Behörden
Nach der Tat liefen die Fahndungsmaßnahmen auf Hochtouren. Spezialeinsatzkommandos durchsuchten mehrere Wohnungen, Elite-Polizisten sicherten Straßen. Am Mittwoch stellte sich der Täter der Polizei.
Wie inzwischen bekannt wurde, sitzen auch zwei Brüder des mutmaßlichen Täters in Untersuchungshaft. Sie sollen die Bluttat angestiftet haben – die JUNGE FREIHEIT berichtete. Der zuständige Oberstaatsanwalt lobte gegenüber der Bild-Zeitung die Zusammenarbeit der Behörden: Der schnelle Fahndungserfolg sei „der konsequenten und professionellen Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft und Polizei geschuldet“. Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung. (rr)