WIEN. Die Mariahilfer Straße ist nicht nur Wiens bekannteste Einkaufsmeile, sie ist jetzt auch Heimat einer Neuheit: Am neu gestalteten Christian-Broda-Platz zeigen 46 Verkehrsschilder aus Holz den Weg an. Diese Tafeln sollen zukünftig alle Aluschilder ablösen.
Die nächsten 20 Jahre sollen die Hinweistafeln dort stehen. Das ist zumindest die geschätzte Lebenserwartung, wie das zuständige Amt für Straßenbau (MA 28) verlautbart. Natürlich halten die alten Schilder aus Aluminium wesentlich länger. Doch ist für die Holztafeln einmal die Zeit gekommen, sollen diese kompostiert oder als Heizmaterial verwendet werden.
Für die Verkehrstafeln wurde übrigens Pappel- und Birkenholz verwendet. Alles aus Mitteleuropa, weil Österreichs Hauptstadt damit hauptsächlich klimafreundlicher werden will. Produziert werden die Verkehrszeichen direkt in Wien. Dies sei allerdings kostenaufwendiger als noch bei den Aluminiumschildern. Das hänge allerdings von der bestellten Stückzahl ab, wie ein Sprecher der MA 28 betont.
Scharfe Kritik der Wiener FPÖ
Der verkehrssprecher der FPÖ Wien, Toni Mahdalik und der FPÖ-Mariahilf-Bezirksparteiobmann Leo Lugner halten die Einführung von Holz-Verkehrsschildern am Christian-Broda-Platz für einen Schildbürgerstreich. „Offenbar haben einige Stadt- und Bezirkspolitiker ihr Hirn bereits CO₂-neutral kompostiert, um in ihrem Klimafit-Wahn mit absurden Ideen zu glänzen. Diese Holzschilder sind nicht nur doppelt so teuer wie Aluschilder, sondern bei weitem nicht so langlebig. Das ist weder klimafreundlich noch nachhaltig, sondern schlicht Steuergeldverschwendung“, so Mahdalik und Lugner unisono.
Besonders problematisch sei zudem die Anfälligkeit der Holzschilder für Vandalismus, fügt Mahdalik hinzu: „Holzschilder sind ein gefundenes Fressen für Sprayer, Vandalen und Witterungseinflüsse. Die Stadtregierung schafft sich hier nur zusätzliche Kosten und Ärger.“ Leo Lugner schließt sich der Kritik an und verweist auf den Christian-Broda-Platz, wo diese Schilder erstmals aufgestellt wurden: „Dieser Platz ist ein Paradebeispiel für SPÖ-Planung ohne Hirn und Herz. Millionen Euro wurden verbrannt, um eine Betonwüste zu schaffen, die weiterhin von Problemgruppen wie Alkoholikern und Junkies belagert wird. Von einer Verbesserung der Lebensqualität keine Spur!“