ERFURT. Ein abgelehnter Asylbewerber, der die thüringische Kleinstadt Apolda seit 2014 mit Straftaten überzieht, soll abgeschoben werden. Man arbeite mit der Botschaft Marokkos daran, den Paß des Mannes zu beschaffen, um ihn anschließend abzuschieben, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) am Dienstag dem MDR. Der Mann habe ein „irrsinnig langes Vorstrafenregister“, betonte der Minister.
Zuvor hatten die Landrätin des thüringischen Kreises Weimarer Land, Christiane Schmidt-Rose (CDU), und der Bürgermeister der thüringischen Kleinstadt Apolda, Olaf Müller (CDU), die thüringische Regierung um Hilfe gebeten. Von dem Mann gehe ein erhebliches Sicherheitsrisiko aus, heißt es in dem Schreiben. In der Gegend sei „der soziale Frieden in Gefahr“.
Zuletzt scheiterte die Abschiebung des Asylbewerbers an den marokkanischen Behörden
Seit seiner Ankunft in Deutschland im Mai 2014 beging der 42jährige Asylbewerber eine Verbrechensserie, die unter anderem Körperverletzungen, Bedrohungen, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigungen Diebstähle und das mehrfache Erschleichen von Leistungen umfaßt. Mehrmals saß er in Haft, sein Antrag auf Asyl wurde zweimal abgelehnt. Dennoch befindet sich der Mann derzeit noch in Deutschland.
In seiner Asylunterkunft unterschrieben im Jahr 2019 insgesamt 146 Bewohner und Mitarbeiter einen Aufruf, in dem sie darum baten, daß der Mann nicht länger bei ihnen unterkommen sollte. Zuletzt war die Abschiebung des 1982 in Casablanca geborenen Mannes daran gescheitert, daß die marokkanischen Behörden angaben, die Identität des Mannes nicht zu kennen. (lb)