BERLIN. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich für eine Forcierung der Einwanderung nach Deutschland ausgesprochen. Es sei „offenkundig“, daß Deutschland „auch auf Zuwanderung angewiesen“ sei, um seinen Arbeitskräftebedarf zu decken, sagte der Politiker der Rheinischen Post. Dies sei nötig, um „Wachstum zu generieren und Wohlstand zu sichern“.
Unternehmen suchten händeringend nach Arbeitskräften, Handwerksbetriebe müßten Aufträge ablehnen, Geschäfte und Gastronomie ihre Öffnungszeiten einschränken, betonte Habeck. „Wir brauchen dringend mehr Fach- und Arbeitskräfte. Wir alle spüren es mittlerweile in unserem Alltag.“
Mehrheit der Menschen will weniger Zuwanderung
Für Asylbewerber, die bereits in Deutschland leben, befürworte er eine Arbeitserlaubnis, sagte der Bundestagsabgeordnete. „Ich weiß, daß es zum Teil Vorbehalte dagegen gibt, und natürlich ist völlig klar, daß wir eine bessere Steuerbarkeit brauchen, wer ins Land kommt, und daß die, die nicht bleiben dürfen, zügig wieder gehen müssen. Das ist für mich unstrittig.“ Dafür brauche es Migrationsabkommen, sagte Habeck.
Laut einer Umfrage aus dem September gibt es eine hohe Unzufriedenheit mit der bisherigen Einwanderungspolitik. Insgesamt 78 Prozent der Befragten waren der Ansicht, daß die Integration von Einwanderern in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt schlecht verläuft. (lb)