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Hunderte Überfälle: Schüler in Halle bewaffnen sich aus Angst vor Räubern

Hunderte Überfälle: Schüler in Halle bewaffnen sich aus Angst vor Räubern

Hunderte Überfälle: Schüler in Halle bewaffnen sich aus Angst vor Räubern

In Hallen werden Schüler Opfer von Räuberbanden.
In Hallen werden Schüler Opfer von Räuberbanden.
In Hallen werden Schüler Opfer von Räuberbanden. Symbolfoto: picture alliance / imageBROKER | Siegfried Kuttig
Hunderte Überfälle
 

Schüler in Halle bewaffnen sich aus Angst vor Räubern

Banden rauben seit Jahren an Halles Schulen brutal Kinder aus. Die Polizei registriert hunderte Überfälle. Nun läuft eine Bürgerinitiative Patrouille. Die Schüler bewaffnen sich.
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HALLE/SAALE. Die neu gegründete Bürgerinitiative „Sichere Schulen in Halle“ hat sich entschieden, Schulen in der sachsen-anhaltinischen Stadt zu bewachen. Nach hunderten Raubüberfällen auf Schüler in Halle an der Saale patrouillieren die Eltern nun um die Einrichtungen, um die Täter abzuschrecken.

Seit zwei Jahren werden die Jugendlichen Opfer von Gleichaltrigen. Wie die Welt berichtet, ermittelt die Polizei inzwischen in 203 Raubdelikten gegen 274 bekannte Personen. Hinzu kommen Verfahren wegen einfacher und gefährlicher Körperverletzung sowie Bedrohung. Eine Sonder-Ermittlergruppe beschäftigt sich ausschließlich mit diesen Straftaten.

Halle: Migranten unter den Tätern

Laut Polizei haben 40 Prozent der Tatverdächtigen einen Migrationshintergrund. Bei Intensivtätern, die wiederholt an Raubüberfällen beteiligt waren, sei der Anteil „deutlich höher“.

Auch das Landesinnenministerium weiß seit Monaten von den Überfällen. Im Februar gab es im Innenausschuß des Landtags von Sachsen-Anhalt bekannt, daß die Täter immer ähnlich vorgingen. Sie forderten ihre jüngeren oder gleichaltrigen Opfer auf, Bargeld, Smartphones oder teure Kleidung abzugeben. Dabei werde mit „hoher Gewaltbereitschaft“ gedroht.

Dabei gehen die Täter laut Innenministerium brutal vor. Sie schlagen mit Fäusten, schubsen, verteilen „Ohrfeigen oder Fußtritte“. Auch „Pfefferspray, Messer oder Schreckschußpistolen“ kommen zum Einsatz.

Bürgerinitiative spricht von „kaputtgesparter Polizei“

Die Polizei versprach, mehr Präsenz an den Schulen zu zeigen. Dennoch gehen die Überfälle weiter. Die Eltern sind verzweifelt und laufen nun Patrouille. Die Bürgerinitiative spricht von einer „kaputtgesparten Polizei“, die nicht in der Lage sei, die Schulen in Halle während der Pausen oder nach Schulschluß abzusichern. Die Initiative betont, man werde gewaltfrei und gesetzeskonform vorgehen. „Es geht einfach darum, Präsenz zu zeigen und zu zeigen, daß wir unsere Kinder beschützen“, sagte eine Mutter.

In mehreren Fällen fotografierten die Täter die Ausweise ihrer Opfer und bedrohten auch deren Familien, sollten sie die Polizei einschalten. Die potentiellen Opfer bewaffnen sich aus Angst. Viele Schüler hätten inzwischen Pfefferspray dabei, manche sogar auch Messer, berichtet die Welt unter Berufung auf Aussagen eines Schülers. (fh)

In Hallen werden Schüler Opfer von Räuberbanden. Symbolfoto: picture alliance / imageBROKER | Siegfried Kuttig
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