MOSKAU. Die Medienberichte, wonach eine pro-ukrainische Gruppe die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 gesprengt habe, weist Rußlands Präsident Wladimir Putin zurück. Sowohl deutsche als auch amerikanische Journalisten haten dies unter Bezug auf US-Geheimdienst- bzw. deutsche Ermittlerinformationen gemeldet.
Er halte dies für „totalen Unsinn“, sagte Putin nun in einem russischen TV-Interview. Eine derartige Aktion in dieser Tiefe und in dieser Größenordnung könnten „lediglich Spezialisten“ durchführen. „Dazu gehört auch noch die Unterstützung eines Staates, der über die entsprechende Technologie verfügt.“
Auf die Frage, wer den Anschlag dann durchgeführt haben könnte, wollte sich das russische Staatsoberhaupt nicht konkret äußern. Er sagte lediglich, man müsse immer hinterfragen, wer ein Motiv haben könnte. „Und wer ist interessiert? Theoretisch könnten die USA ein Interesse daran haben, die russischen Energieträger auf dem europäischen Markt zu verhindern“, meinte Putin
Nord Stream: Rußland entdeckt weiteren Sprengsatz
Ein Schiff des russischen Unternehmens Gazprom habe Hinweise auf das Vorhandensein eines weiteren Sprengsatzes an der Gaspipeline entdeckt, sagte der Kremlchef. Dieser sei in etwa 30 Kilometern Entfernung von einer der Explosionsstellen angebracht. Bei der Rohr-Verbindungsstelle sei etwas erkannt worden, von dem Experten glaubten, „daß es sich um eine Antenne handeln könnte, um ein Signal zum Zünden eines Sprengsatzes zu empfangen“.
Bisher unbekannte Attentäter hatten im September 2022 drei von vier Nord-Stream-Leitungen gesprengt. Die amerikanische Reporter-Legende Seymour Hersh hatte einen ausführlichen Report veröffentlicht, demzufolge die USA in Kooperation mit Norwegen für die Explosionen verantwortlich sind. (fh)
🇷🇺🇺🇲 Putin: „Völliger Unsinn“, dass jemand anderes als ein staatlicher Akteur hinter den Pipeline-Explosionen steckt.
Putins vollständige Erklärung, die er bei einem Besuch in einem Flugzeugwerk in der russischen Republik Burjatien abgab, lautet laut Übersetzung der staatlichen pic.twitter.com/zBzMwK3ks8— GeorgeOrwell3 (@george_orwell3) March 15, 2023