BERLIN. Der wichtigste Regierungsberater in Sachen Corona, Charité-Virologe Christian Drosten, hat bestritten, die Pandemie für beendet erklärt zu haben. In seinem Podcast „Coronavirus-Update“ beim Sender NDR-Info behauptete er nun, seine Aussage an Weihnachten sei mißverstanden worden. Tatsächlich könne man jetzt noch nicht sagen, die Pandemie sei vorbei.
Dem Tagesspiegel hatte der Mediziner am 26. Dezember in einem von ihm autorisierten Interview gesagt: „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei.“
Lange vor ihm waren bereits diverse Experten in Deutschland zu diesem Schluß gekommen. Doch sie fanden kein Gehör. Auch in fast allen anderen europäischen Ländern sowie den USA sind seit vergangenen Sommer alle Maßnahmen aufgehoben, weil Wissenschaft und Politik dort überzeugt sind, die Corona-Pandemie gebe es nicht mehr.
Drosten: „Ich habe etwas anderes gemeint“
Erst als Drosten, der zahlreiche Fehleinschätzungen verantwortet, dies sagte, setzte auch in Deutschland eine Diskussion darüber ein, ob die Beschränkungen noch mit dem Gesetz zu vereinbaren seien. Etliche Bundesländer haben nun angekündigt, die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln aufzuheben.
Drosten erklärte nun in seinem Corona-Podcast, er habe in dem Interview etwas anderes gemeint als das, was in Teilen der Öffentlichkeit angekommen sei. „Was ich gesagt habe, ist: Ich erwarte, daß die jetzt kommende Winterwelle eher eine endemische Welle sein wird und daß damit dann die Pandemie vorbei ist.“ Das Pandemie-Ende lasse sich nicht vorab ankündigen, man könne dies nur im Nachhinein – also nach dieser Welle – betrachten. (fh)