LONDON. Weiße Briten stellen erstmals in der Geschichte nicht mehr die Mehrheit in den beiden größten englischen Städten. In der Hauptstadt London sank der Anteil weißer Einheimischer laut aktuellen Zensus-Daten in den vergangenen zehn Jahren von 45 auf 37 Prozent. In der zweitgrößten Stadt Birmingham ging er im gleichen Zeitraum von 52 auf 43 Prozent zurück.
Insgesamt bezeichneten sich 81,7 Prozent der Bürger in England und Wales selbst als weiße Briten. 2011 waren es noch 86 Prozent. Das entspricht einem Rückgang der weißen Bevölkerung von einer halben Million Menschen.
Asiaten sind zweitgrößte ethnische Gruppe
Die zweitgrößte ethnische Gruppe in England sind Asiaten. 2011 machten sie rund 7,5 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Im vergangenen Jahr waren es 9,3 Prozent. Der Anteil der schwarzen Bevölkerung ist im gleichen Zeitraum von 1,8 auf 2,5 Prozent gestiegen. Das entspricht etwa 600.000 Menschen. Zu der Gruppe wurden Personen gezählt, die sich selbst als „Schwarze, schwarze Briten, schwarze Waliser, Kariben und Afrikaner“ identifizierten.
Auch die Zahl derer, die sich als, „ethnisch gemischt“ identifizieren, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Rund 924.000 Personen gaben überdies an, weder schwarz, weiß noch Asiate zu sein und somit einer anderen ethnischen Minderheit anzugehören.
Christen sind erstmals in der Minderheit
Zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen sind Christen in England und Wales nun zudem in der Minderheit. 2011 bezeichneten sich noch fast 60 Prozent der Bevölkerung als solche; und damit 33,3 Millionen Menschen. 2021 waren es 46,2 Prozent, beziehungsweise 27,5 Millionen Menschen.
Wie aus der Erhebung hervorgeht, ist binnen der vergangenen zehn Jahre die Zahl der Glaubensanhänger aller großen Religionen in England angestiegen – mit Ausnahme des Christentums. Dennoch bleibt dieses bislang die häufigste Glaubensüberzeugung in England und Wales. Am zweithäufigsten gaben die Befragten an, keiner Religion anzughören. (ho/zit)