BRÜSSEL. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat an Deutschland appelliert, der Ukraine weiter mit Waffenlieferungen zur Seite zu stehen. Die Unterstützung der Bundesrepublik mache einen „entscheidenden Unterschied“ und müsse weiter verstärkt werden, sagte er der Welt am Sonntag.
Die deutschen Luftverteidigungssysteme würden helfen, Häuser, Schulen und Krankenhäuser vor russischen Raketen zu schützen. Somit rette die Bundesrepublik Leben, gab Stoltenberg zu Bedenken. Der Ukraine zu helfen, bedeute auch, sich für Frieden einzusetzen. „Wir können die Position der Ukraine am Verhandlungstisch stärken, wenn wir dem Land militärische Unterstützung gewähren.“
Das Engagement für Kiew führe zu Preisschocks, wie steigenden Lebensmittel- oder Energiepreisen, räumte der Nato-Chef ein. Viele Haushalte in Europa stünden vor harten Zeiten. Die Ukrainer bezahlten jedoch täglich mit ihrem Blut.
Stoltenberg: Putin wird keinen Erfolg haben
Rußlands Präsident Wladimir Putin reagiere auf Niederlagen mit „mehr Brutalität“. Seitdem es kälter geworden sei, habe Moskau angefangen, gezielt die Energieversorgung der Ukraine zu bombardieren, um so das Land in die Knie zu zwingen. „Putin versucht, den Winter als Waffe zu nutzen. Aber er wird damit keinen Erfolg haben“, betonte der Nato-Chef.
Es sei auch im Sinne der Nato-Staaten, daß Rußland den Krieg nicht gewinnt. Andernfalls werde die Welt in Zukunft noch gefährlich und von Leid sowie weiteren Kriegen geplagt. (zit)