BERLIN. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán nutzte seinen Besuch in Deutschland, um auch dem aktuellen Tabellenführer der Fußballbundesliga, FC Union Berlin, einen Besuch abzustatten. Doch sein Treffen mit dem ungarischen Nationalspieler in Diensten der Unioner, Andras Schäfer, stieß bei linken Fußballanhängern auf wenig Gegenliebe. In den sozialen Medien beklagten sie, der Bundesligist habe einem „Faschisten“ die Tür geöffnet.
Der Hauptstadt-Club selbst betonte, erst wenige Stunden vor dem Besuch des Politikers informiert worden zu sein. „Es war ein privater Besuch von Viktor Orbán im Rahmen seines Deutschland-Aufenthaltes. Er traf sich kurz mit dem ungarischen Nationalspieler Andras Schäfer in der Haupttribüne“, sagte Unions Kommunikationschef Christian Arbeit dem Berliner Kurier.
Klagen und Wut wegen Orbán-Besuch
Es klang wie ein hilfloses „wir-konnten-auch-nichts-dafür“. Den Shitstorm bekam Union dennoch von den Fußballfans mit politisch korrekter Haltung ab.
Hier einige Beispiele:
Bemerkenswert an der #Orban-Sache ist, dass scheinbar niemand von Seiten des FC #UnionBerlin darin irgendwie ein Problem sieht. Aber ist halt alles total kultig da, da lässt man auch mal Faschisten rein, und sieht darin kein Problem.
— Kevner 🙂 (@kevner) October 12, 2022
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche muss ich mich also für unseren @fcunion schämen. Das nicht nur Schäfer, sondern auch Christian Arbeit diese scheiße mitmacht und die PR für einen verdammten Faschisten unterstütz, das entsetzt mich zutiefst. #fcunion #fcu #orban #unionberlin pic.twitter.com/3uryaz1zMR
— EisernGiffey (@EisernGiffey) October 11, 2022
Wer so einen in sein Stadion lässt, sollte geächtet werden: https://t.co/86qgGczz9W . Aber die @berlinerzeitung setzt sich mit dem aber ja sogar auf Podien. Und dessen Antisemitismus z.B. im Umgang mit Soros interessiert auch kein Schwein.
— Momo Rulez (@momorulez) October 12, 2022
Hey, @fcunion! What the everloving fuck? Ihr gebt Faschosäcken einfach so die Gelegenheit zu schicken PR-Aktionen? IM EIGENEN HAUS?!?https://t.co/UXYskJmMTU
— Lucas (@realLucasWilcke) October 12, 2022
#unionberlin ist mittlerweile so unsympathisch, da wird lieber Bayer noch 10 Jahre Meister bevor die Sensationsmeister werde. #Orban
— notsimon (@simon_lalala) October 12, 2022
In der Vergangenheit hatte der Präsident von Union Berlin, Dirk Zingler, klargestellt, daß sich der Verein nicht jedem zeitgeistigen Trend unterwerfen werde, und das mit einer Absage an die Gender-Sprache verbunden. Zuvor war er bereits mit Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung in die Schlagzeilen geraten. (ag)