WEIMAR. Mitarbeiter der „Tafel“ in Weimar haben die Hilfsbedürftigkeit ukrainischer Flüchtlinge infrage gestellt. Eine Frau verlangte etwa nach Kaviar und Garnelen, sagten sie dem MDR.
Laut dem Leiter der gemeinnützigen Organisation, Marco Modrow, beschweren sich immer wieder Migranten aus dem Land über die Art der Hilfe, die sie bei der „Tafel“ erhalten. „Die Gäste aus der Ukraine waren pikiert, daß ihnen fremde Menschen die Tasche füllten, daß sie nicht selbst aussuchen konnten. Es gab Ärger, daß mal ein Apfel eine Druckstelle hatte oder das Mindesthaltbarkeitsdatum fast erreicht war“, schilderte er. Das kenne er von anderen Einwanderern wie Syrern nicht.
Ein Migrant habe eine seiner Mitarbeiterinnen gar mit einem Salatkopf beworfen, weil er ein wenig welk gewesen sei. „Wir werden hier fast täglich angepöbelt, weil jemandem irgendetwas nicht paßt.“
„Tafel“ fordert Ukrainer zu Kompromissen auf
Es stehe für ihn außer Frage, den Ukrainern zu helfen. Diese müßten sich aber auch auf Kompromisse einlassen. „Wir haben schon oft Möbel zur Erstausstattung der neuen Wohnungen geliefert und die Mitarbeiter kamen mit dem vollen Lkw zurück, weil die Sachen den Leuten nicht gefallen haben“, verdeutlichte Modrow.
Einige der Migranten fuhren zudem mit teuren Autos wie beispielsweise SUVs zur Tafel. Das sorge für Unverständnis bei den anderen Bedürftigen. Auch bei Mitarbeitern mache es keinen guten Eindruck, wenn die zu entrichtenden zwei Euro mit einem 100-Euro-Schein bezahlt würden. (zit)