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JF-Serie „Tierpark der Wehrmacht“: Der „Panther“ sprang zu früh aufs Schlachtfeld

JF-Serie „Tierpark der Wehrmacht“: Der „Panther“ sprang zu früh aufs Schlachtfeld

JF-Serie „Tierpark der Wehrmacht“: Der „Panther“ sprang zu früh aufs Schlachtfeld

"Panther"-Panzer der Wehrmacht bewegen sich während einer Übung durchs Gelände Foto: picture alliance / akg-images | akg-images
"Panther"-Panzer der Wehrmacht bewegen sich während einer Übung durchs Gelände Foto: picture alliance / akg-images | akg-images
„Panther“-Panzer der Wehrmacht bewegen sich während einer Übung durchs Gelände Foto: picture alliance / akg-images | akg-images
JF-Serie „Tierpark der Wehrmacht“
 

Der „Panther“ sprang zu früh aufs Schlachtfeld

Unter den „Großkatzen“-Panzern der deutschen Militärgeschichte kämpft der „Panther“ seit jeher mit dem „Tiger“ um das größere Prestige. Dabei gilt die Technik des „Panthers“ als wegweisend für die moderne Panzerentwicklung. Im Gefecht bereitete sie ihm jedoch Probleme. Nächster Teil der JF-Serie.
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Bis die deutschen Rüstungsschmieden im Zweiten Weltkrieg die bis heute berühmten Panzer produzierten, bedurfte es zunächst des „Panzerschocks“. Dieser ereilte die Soldaten der Wehrmacht in den Weiten der Sowjetunion im Sommer 1941. Dort trafen sie erstmals auf die T-34 und KW-Kolosse der Roten Armee. Nun zeigte sich, daß die 5cm-Kanone des deutschen Panzer III gegen sie machtlos war, sofern es nicht gelang, sich selbstmörderisch in die Nahdistanz zu begeben. So plädierte unter anderem Generaloberst Heinz Guderian für die Entwicklung schwerer Panzer.

Bei diesem Projekt konkurrierten schließlich MAN und Daimler-Benz miteinander. Letztlich konnte sich MAN durchsetzen, wobei unter anderen die bessere Waffenplattform und der größere Aktionsradius des Modells den Ausschlag gaben.

Der schließlich als Panzerkampfwagen V mit dem Namen „Panther“ produzierte Wagen war der Versuch, Feuerkraft und Geschwindigkeit zu vereinen. Jedoch wurde die Panzerung dabei vernachlässigt. Denn auch wenn die Frontpanzerung mit 100 Millimeter der Besatzung guten Schutz bot, so waren die deutlich dünnere Seiten- und Heckpanzerung für Feindpanzer leicht zu durchschlagen.

„Panther“ übernahm schräge Panzerung

Sein Maybach-Zwölfzylinder-Ottomotor brachte den „Panther“ auf der Straße auf eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 55 km/h. Doch das eigentliche Terrain dieser „Großkatze“ war das Gefecht im Gelände. Dort waren jedoch nur Geschwindigkeiten von 20 km/h üblich. Für sein Gewicht von 45 Tonnen bot der Panzer jedoch eine recht gute Mobilität.

Seine 7,5cm-Kanone war an sich schon eine hervorragende Waffe, die es mit den russischen Panzern aufnehmen konnte. Im Verbund mit der hochpräzisen Zieloptik lieferte sie beste Ergebnisse. So gelang bei Tests den Bedienungen auf 1.000 Meter eine Trefferquote von nahezu 100 Prozent. Auch wenn dieser Wert im Gefecht natürlich abnahm, war die Zielgenauigkeit einer so starken Kanone das, was dem Panzer V den Ruf als eine der „Wunderwaffen“ einbrachte, mit der das Kriegsglück wieder zugunsten des Deutschen Reiches gewendet werden sollte.

Mag auch die Einsparung an dicker Panzerung die Verwundbarkeit des Wagens erhöht haben, so bot sie doch eine wegweisende technische Neuerung. Denn von den russischen T-34 hatten die deutschen Panzerentwickler die abgeschrägten Platten übernommen. Hier zeigte sich, daß Pragmatismus über eventuelle ideologische Vorbehalte gegenüber den Panzern des bolschewistischen Todfeindes siegte.

Hitler schimpfte über „Panther“

Neben den nach Indienststellung eingehenden Beschwerden über die zu dünne Seitenpanzerung war jedoch der Motor die Achillesferse des „Panthers“. Das lag an der Störanfälligkeit des Schachtellaufwerks. Auch waren die Benzin- und Ölleitungen oftmals fehlerhaft und die Motorkühlung arbeitete schlecht. So brannten beispielsweise schon beim Entladen der „Panther“ vor ihrem ersten Einsatz im Kursker Bogen im Sommer 1943 zwei Wagen komplett aus.

Deutsche Soldaten überprüfen ihre "Panther"-Panzer vor dem Einsatz Foto: picture alliance / Reproduction TASS | TASS
Deutsche Soldaten überprüfen ihre „Panther“-Panzer vor dem Einsatz Foto: picture alliance / Reproduction TASS | TASS

Bei diesen Kämpfen an der Ostfront waren insgesamt 200 Panzer V aufgeboten. Nach 15 Tagen im Kampf waren 56 „Panther“ durch Feindtreffer total zerstört, bis Ende Juli 1943 stieg die Zahl der Totalverluste auf 83. Zudem waren zeitweise 44 Exemplare durch technische Probleme ausgefallen. Unterm Strich führten verschiedene mechanische Mängel an den Wagen dazu, daß die „Panther“ bei der Schlacht im Kursker Bogen die höchste Ausfallrate aller dort kämpfenden deutschen Panzertypen hatte.

Das mag auch dazu beigetragen haben, daß Hitler nicht viel vom Panzer V hielt. So sagte er während einer Besprechung Anfang 1944: „Man hat das Gefühl, bei den He 177 (Bomber Heinkel He 177 – Amm.) sind sowieso praktisch gleich wieder 50 Prozent ausgefallen. Diese Drecksmaschine ist natürlich der größte Mist, der wahrscheinlich je fabriziert worden ist. Das ist der fliegende ‘Panther’, und der ‘Panther’ ist die kriechende Heinkel.“

„Panther“ bot wegweisende Technik

Doch trotz Berichten aus der Wehrmacht, wonach das Vertrauen der Truppe im Kriegsverlauf wegen der nicht final behobenen Technikprobleme in den Wagen sank, gilt der „Panther“ als „einer der am besten auskonzipierten Panzer“ des Zweiten Weltkriegs, wie es der Direktor des Panzermuseums Munster, Ralf Raths, im eigenen YouTube-Kanal zusammenfaßt.

Zu beachten ist nämlich, daß die Federung und Dämpfung des Panzer V wegweisend waren für die Entwicklungen nach 1945. Sie legten die Grundlage für den heute selbstverständlichen Feuerkampf aus der Bewegung. Denn im Zweiten Weltkrieg war es notwendig, daß ein Panzer zum Schuß anhielt. Aus der Fahrt waren präzise Schüsse noch unmöglich.

Ähnlich wie beim „Tiger“ wirft auch der „Panther“ die Frage auf, ob statt des Baus dieser hochkomplexen Wagen nicht eine Konzentration auf simplere, leichtere Panzer zielführender gewesen wäre. Denn MAN und weitere Firmen konnten insgesamt nur rund 6.000 Panzer V bauen. Zum Vergleich: Die Russen bauten bis Kriegsende 54.600 T-34 und die Amerikaner knapp 50.000 Sherman M4.

Name „Panther“ wirkt

Unter Strich bleibt der Eindruck, daß der „Panther“ mit seinen durchaus zukunftsweisenden Eigenschaften aus schräger Panzerung und guter Federung zu früh ins Feuer geschickt wurde. Zwar erzielte er an den Fronten respektable Leistungen, doch standen ihm seine technischen Probleme im Weg. Seine dünne Seitenpanzerung machte es zudem erforderlich, daß ihm beispielsweise die kompakteren Panzer IV Flankenschutz geben mußten.

In diesem Sommer ließ jedoch die Meldung aufhorchen, daß Rheinmetall seinen neuen Kampfpanzer ebenfalls „Panther“ nannte. Der PR-Coup ist dem Unternehmen jedenfalls gelungen, beachtet man die in dem Zusammenhang bemühten Vergleiche mit seinem Namensvetter aus dem Zweiten Weltkrieg. Den Namen „Panther“ im Zusammenhang mit Panzern umweht immer noch ein Hauch der Pulverdampf und Schlachtendonner.

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Weitere Teile der JF-Serie „Tierpark der Wehrmacht“:

Der Triumphzug des „Tigers“ startete holprig

Der „Panther“ sprang zu früh aufs Schlachtfeld

Panzerjäger „Nashorn“: Wirkung vor Deckung

„Panther“-Panzer der Wehrmacht bewegen sich während einer Übung durchs Gelände Foto: picture alliance / akg-images | akg-images
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