BERLIN. Verheerende innenpolitische Auswirkungen hat die Bundesregierung an die Wand gemalt, sollte Kanada nicht die Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 liefern. Das hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erzählt. Man habe Druck auf das amerikanische Land aufbauen wollen, damit dieses trotz der Rußland-Sanktionen das Ersatzteil liefere.
In der Talkreihe „RND vor Ort“ des Redaktionsnetzwerks Deutschland sagte Baerbock am Mittwoch, sie habe argumentiert, ohne Gas könne Deutschland „keine Unterstützung für die Ukraine mehr leisten, weil wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind“.
Baerbock: Wir brauchen Gas aus Rußland
Baerbock berichtete nun wörtlich: „Die Kanadier haben gesagt, ‚wir haben viele Fragen‘, da haben wir gesagt, ‚das können wir verstehen, aber wenn wir die Gasturbine nicht bekommen, dann bekommen wir kein Gas mehr, und dann können wir überhaupt keine Unterstützung für die Ukraine mehr leisten, weil wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind.“
Auf Nachfrage, ob sie wirklich mit Volksaufständen rechne, sagte Baerbock, daß das „vielleicht etwas überspitzt“ ausgedrückt gewesen sei, betonte aber auch, „wenn wir kein Gas mehr hätten“. Und weiter: „Das ist ja genau mein Punkt, daß wir Gas aus Rußland weiter brauchen.“ (fh)