BERLIN. Für Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) ist die Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen nur ein erster Schritt. Als nächstes sollte das Strafgesetzbuch geändert werden. Und außerdem müßten deutsche Universitäten den Medizin-Studenten nun die verschiedenen Abtreibungsmethoden beibringen.
Paus sagte dem Tagesspiegel, nach der Abschaffung des Werbeverbots müsse es weitergehen: „Wir dürfen da nicht stehen bleiben.“ Vielmehr sei es nun wichtig, Abtreibungen in allen Facetten zum Inhalt des Studiums zu machen: „Die verschiedenen medizinischen Methoden von Schwangerschaftsabbrüchen sollten zum Beispiel für Ärztinnen und Ärzte zur Ausbildung gehören.“
Darüber sei sie bereits mit ihrem Kabinettskollegen, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), im Gespräch. Die Grünen-Politikerin forderte darüber hinaus, auch den Abtreibungs-Paragrafen 218 abzuschaffen: Schwangerschaftsabbrüche gehörten nicht ins Strafgesetzbuch, sagte Paus. Allerdings wolle sie, so sagte die Ministerin, einer von der Ampel-Koalition geplanten Expertenkommission zu diesem Thema nicht vorgreifen. (fh)